Hunderassen, die dafür gezüchtet wurden, bestimmte Aufgaben in Kooperation mit Menschen zu erledigen, tun dies selbst ohne Belohnung länger als solche, die für eigenständiges Arbeiten bekannt sind. Die entsprechende Studie erschien im Fachjournal «Plos One».

Ein Team um Jim McGetrick und Friederike Range vom Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung der Veterinärmedizinischen Universität Wien verglich die Arbeitsbereitschaft von zwölf Hunden aus «kooperativen Arbeitsrassen» sowie «selbstständigen Arbeitsrassen» unter verschiedenen Bedingungen. 

Zu den kooperativen Rassen zählen Hirtenhunde wie Australian Shepherds, Border Collies, Langhaarcollies und Apportierhunde wie Labrador Retriever. Als selbstständig gelten japanische Jagdhunde wie Akita Inus, Shiba Inus, die afrikanischen Basenji Jagdhunde und Schlittenhunde wie Siberian Huskys.

Belohnung fürs Pfotegeben
Die Hunde sollten einer Person die Pfote geben und bekamen dafür teils eine Belohnung, teils nicht. Teils mussten sie auch mitansehen, wie ein anderer Hund dafür belohnt wurde und sie selber leer ausgingen.

Die Angehörigen «selbstständiger Arbeitsrassen» gaben die Pfote seltener als jene von «kooperativen Arbeitsrassen», vor allem wenn es dafür keine Belohnung gab, berichten die Forscher. Ausserdem verbrachten die Hunde kooperativer Arbeitsrassen mehr Zeit mit den menschlichen Partnern, wenn sie frei mit ihnen interagieren
konnten, als die selbstständigen Tiere.

Die Forscher konnten allerdings die gängige These nicht untermauern, dass die Kooperationsbereitschaft durch eine spezielle Aversion gegen ungerechte Behandlung entstanden ist. In dem Experiment konnten die Hunde solch eine Abneigung demonstrieren, wenn sie früher mit dem Pfotegeben aufhörten, wenn ihr Artgenosse dafür belohnt wurde, sie aber nicht, erklärte McGetrick. Selbstständige und kooperative Arbeitsrassen also waren gleichermassen über Ungerechtigkeit beleidigt.