Die Hundehalter der südspanischen Metropole Málaga haben einer Anordnung der Stadtverwaltung zufolge sechs Monate Zeit, um bei ihren Lieblingen eine Blutprobe entnehmen zu lassen. Wer das nicht macht, der muss zwischen 110 und 130 Euro Strasse zahlen. Derzeit sind in Málaga, einer Stadt mit einer halben Million Einwohnern, immerhin fast 100'000 Hunde mit einem Mikrochip ausgestattet und somit offiziell registriert.

Die DNA-Probe soll es zum einen ermöglichen, liegengebliebene Exkremente zuzuordnen und den Hund und sein Herrchen einwandfrei identifizieren zu können. «Aber so wollen wir auch ein weiteres wichtiges Problem angehen: Das Aussetzen von erwachsenen Hunden und nicht gewollten Welpen», hiess es in einer Mitteilung des Rathauses.

Vorbilder in Italien, den USA, Grossbritannien
Málaga ist die erste grosse Stadt in Spanien, die eine derartige Norm einführt. Zuvor hatten kleinere Gemeinden bereits Ähnliches ausprobiert .Auch in anderen Ländern gibt es bereits den genetischen Hundepfotenabdruck zur Häufchen-Bekämpfung, so etwa in mehreren US-Städten und in Neapel sowie seit kurzem im italienischen Ort Malnate an der Schweizer Grenze. Auch einige Bezirke Londons nehmen seit dem vergangenen Jahr DNA-Proben.

«Wir wissen, dass sich durch diese Massnahme der Hundekot auf den Strassen dramatisch verringert», zitierte die Zeitung «El País» den Stadtrat für ökologische Nachhaltigkeit, Raúl Jiménez. Zwar drohen schon lange saftige Strafen für nicht entfernte  Häufchen – nun soll es aber nichts mehr nutzen, sich auf sein Glück zu verlassen und mit Bello oder Hasso nach dessen Geschäft schnell das Weite zu suchen.

Gemischte Reaktionen
Umweltwächter und der örtliche Tierschutzdienst sollen künftig in Parks, auf Wiesen und Strassen Ausschau nach Hundedreck halten. Die Haufen werden dann zur Analyse ins Labor geschickt. Das koste jedes Mal etwa 18 Euro, rechnete «El País» unter Berufung auf das Rathaus vor. Die Stadt Málaga hat ihren Angaben zufolge 200'000 Euro aus ihrem Budget für die Datenbank eingeplant.

Die Reaktionen sind gemischt: Auf der Webseite der Zeitung «Sur» aus Málaga äusserten innerhalb weniger Stunden mehr als 100 Menschen ihre Meinung. «Ich habe selbst Hunde, und die Anordnung scheint mir richtig, zum Wohle aller», schrieb eine Frau. Eine andere Leserin meinte: «Der Schmutz in Málaga kommt also von Hunden? Und die Menschen werfen demnach also nichts auf die Strasse? Abfälle, Essensreste, menschliche Exkremente, Zigarettenstummel... Aber das scheint ja niemanden zu stören.»