Ärger mit Amicus
Neue Hundedatenbank sorgt für rote Köpfe
Seit dem 1. Januar hat die neue Hundedatenbank Amicus die alte Datenbank Anis abgelöst. Doch die Umstellung klappt nicht reibungslos.
Waren früher allein die Tierärzte für die Registrierung sämtlicher Daten zuständig, sind neu auch die Gemeinden involviert. Sie erfassen die Halter, die Tierärzte sind nur noch für die Hunde zuständig. Diese Änderung sei notwendig gewesen, damit ein Hund stets lückenlos zurückverfolgt werden kann, erklärt Rolf Hanimann, Präsident der Vereinigung der Schweizer Kantonstierärzte in der «Tierwelt». «Bei Anis mussten die Hundehalter Adressänderungen jeweils selber vornehmen, was nicht immer geklappt hat.»
Ebenfalls nicht geklappt zu haben scheint die Kommunikation der Vereinigung der Kantonstierärzte, die für die Implementierung der neuen Datenbank zuständig ist, an die Tierärzte und Gemeinden. Letztere seien überfordert und zu wenig informiert, beklagt sich der Freiburger Tierarzt und CVP-Grossrat Dominique Butty gegenüber «20 Minuten». Das Verfahren für neue Hundehalter sei kompliziert. Butty spricht von einem «riesigen Chaos».
Technische Probleme erkannt
Ausserdem leide Amicus noch unter einigen Kinderkrankheiten. Männer werden als Frauen erfasst, bei fehlenden Angaben zum Geburtstag werde automatisch der 1. Januar 1900 eingetragen und es sei unmöglich, die Handynummer der Halter zu registrieren.
Dem widerspricht Rolf Hanimann nicht. «Wenn man ein System massiv umkrempelt, ist es klar, dass nicht von Anfang an alles reibungslos funktioniert», sagt er zu «20 Minuten». Die Kommunikation sei tatsächlich nicht wie gewünscht verlaufen. «Das hätte man besser machen können.» Auch die technischen Probleme seien erkannt worden und sollen nach und nach behoben werden.
Bei der Gesellschaft Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte erwartet man in den nächsten Wochen Verbesserungen. Von der Umstellung betroffen sind über 2000 Gemeinden.
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