Freilaufende Katzen machen Jagd auf mehr oder weniger alles, was klein ist und sich bewegt. Dazu gehören Mäuse, Spitzmäuse, Vögel, Frösche und Eidechsen. Laut Schätzungen von Pro Natura erbeuten sie in der Schweiz jedes Jahr 10 Millionen Mäuse, 1,8 Millionen Vögel, 600'000 Reptilien und 3 Millionen Schmetterlinge (die «Tierwelt» berichtete).    

Um diese Schäden zumindest ein bisschen zu verringern, reichte die Grüne Fraktion eine Motion ein mit dem Vorschlag, dass Katzen im Frühling im Haus bleiben und draussen an die Leine müssen. Nach dem Ständerat hat nun auch der Nationalrat die Motion angenommen: Der Bundesrat erhält damit den Auftrag, ein Gesetz zu einer Leinenpflicht für Katzen auszuarbeiten.    

«So können die Tiere wenigstens ihre Paarungs- und Brutzeiten ohne diese zusätzliche, überaus grosse Gefahrenquelle überstehen», sagte die Grüne Nationalrätin Ruth Lieb-Tierli (BE). Katzen an die Leine zu gewöhnen sehe sie nicht als Problem. Unterstützt wurden die Grünen von der SP und einigen Mitteparteien. Wohl vom Erfolg der Grünen in den kantonalen Wahlen der letzten Wochen inspiriert, stellte sich auch die FDP hinter den Vorschlag. «Auch unsere Partei ist für den Naturschutz», sagte etwa der Zürcher FDP-Nationalrat Willi Reicher. «Deshalb war ist es für uns nur konsequent, dieser Motion zuzustimmen.» Geschlossen dagegen war die SVP-Fraktion. Sie appeliert an die Eigenverantwortung der Katzenhalter und verweist auf das Selbstbestimmungsrecht der Büsi.

Wie es aus dem Bundeshaus heisst, wird das Gesetz frühestens am 1. April 2020 in Kraft treten.

 

Update 4.4.2019: Liebe Leserinnen und Leser, das war natürlich ein Aprilscherz.