Bisher wurde angenommen, Ratten würden hauptsächlich durch chemische Stoffe und Ultraschalltöne kommunizieren. Nun konnte ein japanisches Forscherteam zeigen, dass die Nager auch mit den Augen die Gefühle der Artgenossen erkennen können. Ihre Resultate sind in «Royal Society Open Science» erschienen.

Für die Studie fotografierten sie drei Ratten jeweils mit neutralem Ausdruck sowie in einem Moment, wo sie ihnen durch Elektroschock Schmerzen am Fuss zufügten. In einem Käfig statteten die Forscher dann ein Abteil mit den neutralen Bilder und eines mit den Schmerzbildern aus. Es zeigte sich, dass die Versuchstiere zwar ebensooft ins eine wie ins andere Abteil gingen, aber im Durchschnitt länger in demjenigen mit den neutralen Bildern blieben.

Die Wissenschaftler wollten auch herausfinden, ob die Ratten den Schmerz an den Gesichtern oder an den Körpern auf den Fotos erkannten. Sie führten deshalb denselben Versuch mit Bildern durch, bei denen entweder das Gesicht oder der Körper verschwommen war. Dabei zeigten die Versuchsratten keine klare Bevorzugung für eines der Abteile. Möglicherweise hätten die Ratten die verschwommenen Bilder nicht als Artgenossen wahrgenommen, schreiben die Forscher in ihrer Studie.