In der Nacht von Sonntag auf Montag heisst es wieder: Zeitumstellung. Wir stellen die Uhren eine Stunde zurück von 3:00 Uhr auf 2:00 Uhr. Was für uns bedeutet, dass wir eine Stunde länger schlafen können, ist für unsere Haus- aber auch für Nutztiere ein absoluter Affront. Warum? Na, weil jetzt alles warten muss. Gassi, Futter, Melken, Auslauf — einfach alles, was Hund, Katze, Pferd und Kuh Spass macht. 

Klar ist, Tiere richten sich nicht nach unserer Uhr, sondern haben ihre eigene innere Zeit und sie lieben Routine. Sind sie es gewohnt, dass Herrchen oder Frauchen pünktlich den Napf füllt oder die Leine in die Hand nimmt, ist es für sie unverständlich, dass das jetzt eine Stunde später passieren soll. Wie also bereiten Sie ihr Tier auf den neuen Ablauf vor? 

Vorbereitung oder Flexibilität helfen

Wenn Sie früh genug daran denken, sollten Sie mit der Fütterung, dem Gassigehen oder ihren sonstigen Gewohnheiten in der Woche vor der Zeitumstellung jeden Tag zehn Minuten später beginnen. So gewöhnen Sie Ihren Vierbeiner langsam aber sicher an die gewonnene Stunde. Manche Bauern übrigens beginnen schon mehrere Wochen vor der Zeitumstellung damit, ihre Kühe täglich fünf Minuten früher zu melken. 

Eine weitere Inspiration, um den Winterzeit-Stress zu vermeinden, kommt aus dem Zoo Zürich. Kurator Robert Zingg erklärte in einem früheren Interview mit «Tierwelt», dass man wegen der Erwartungshaltung der Tiere von fixen Fütterungszeiten weggekommen sei. Die unregelmässigen Fresszeiten entsprechen dem Leben in der freien Wildbahn. Dort ist auch nicht voraussehbar, wann es Nahrung gibt und wie viel. «Aus diesem Grunde sind wir zudem dazu übergegangen, die Tiere mit unterschiedlichen Mengen zu füttern. Zwischendurch muss die Nahrung auch einmal für mehrere Tage reichen», sagt Zingg. Zugleich beuge der variable Zeitplan Fehlentwicklungen vor. «Gerade die katzenartigen Tiere bauen bei festen Fütterungszeiten eine Erwartungshaltung auf, was zu sogenannten Laufstereotypen führen kann, zu unnatürlichen Bewegungsabläufen.»

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Aushalten

Wenn Sie es verpasst haben, ihr Tier auf die Winterzeit vorzubereiten oder die Fütterungszeiten flexibel zu halten, dann hilft leider nur eines: Aushalten. Nach ein paar Tagen hat sich ihr Liebling an die längere Wartezeit gewöhnt und auch seine innere Uhr umgestellt.