Auf den ersten Blick sieht die rötliche Katze in ihrer Transportbox ganz friedlich aus. Etwas verspielt vielleicht. Aber der Pfleger im Bayside Animal Hospital im US-Bundesstaat Maryland tut gut daran, sich dem Tier nur behutsam zu nähern. Denn die Katze ist mit dem Rabiesvirus infiziert, kurz gesagt: Sie hat die Tollwut.

Dass mit ihr etwas nicht stimmt, zeigt sich in ihrem aggressiven Verhalten. Ausserdem ist sie ausserhalb ihrer Box völlig orientierungslos und hat Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten. Die Katze – eine ungeimpfte, 8 Monate alte Streunerin, wurde von den Pflegern im Tierspital positiv auf das Virus getestet. Um eine Ausbreitung zu verhindern, gibt es nur eine Lösung: Sie musste eingeschläfert werden.

Schweiz seit 2004 tollwutfrei
Die Krankheit ist auf die meisten warmblütigen Tiere übertragbar – also auch auf den Menschen. Und endet nach der Ansteckung bei ungeimpften Patienten fast immer tödlich. In der Schweiz gilt die Tollwut seit 2004 als ausgerottet. Weltweit sterben aber jährlich laut der Welt-Gesundheitsorganisation WHO noch immer über 50'000 Menschen an der Krankheit.

Aus dem Ausland importierte Tiere stellen immer ein Risiko dar. Im November 2013 beispielsweise wurde ein infiziertes Kätzchen aus Marokko nach Frankreich eingeschleppt, was die Behörden alarmierte und dutzende Menschen vorbeugend in ärztliche Behandlung zwang («Tierwelt Online» hat berichtet). Eine Ausbreitung der Krankheit konnte damals verhindert werden. Doch auch das Bundesamt für Gesundheit reagierte und startete einen Aufruf, um sicherzustellen, dass keine Schweizer mit tollwütigen Katzen in Marokko in Kontakt kamen.

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