Der Schweizer Tierschutz hatte den Walliser Kantonstierarzt bereits Anfang Jahr auf die Haltungsbedingungen der rund zehn Bernhardinerhunde in Zermatt aufmerksam gemacht («Tierwelt»-Online hat berichtet). Diese müssen für die Fototermine mit Touristen manchmal stundenlang stillsitzen. Die vom Kantonstierarzt ergriffenen Massnahmen hätten nur wenig an der Situation verändert, teilte der STS am Dienstag mit.

Der STS machte sich während zehn Tagen erneut ein Bild von der Situation und stellte fest, «dass manche Hunde unter miserablen Bedingungen» lebten, die nach Auffassung des STS im Widerspruch zu den Tierschutzvorschriften stehen. Der STS prangert in seinem Bericht beispielsweise zu enge Räumlichkeiten, das Fehlen einer Heizung und mangelhafte hygienische Bedingungen an.

Der STS kritisiert aber auch, dass die Tiere bis zu sechs Stunden am Tag «arbeiten» müssen und sich während der Fotoshootings im Schnee nicht bewegen dürfen. Diese Bedingungen stellten eine Verletzung der Tierwürde dar, sagte Caroline Regenass, Tierärztin beim Schweizer Tierschutz. Es sei zudem nicht ungefährlich, Kinder auf dem Rücken der Hunde posieren zu lassen oder sich auf Kopfhöhe des Hundes hinunterzubeugen.

Mindestvorschriften eingehalten
Der Walliser Kantonstierarzt Jérôme Barras sagte auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda, dass sein Amt Anfang Januar Kontrollen durchgeführt habe. Dabei sei nichts Illegales zum Vorschein gekommen. Es gebe keine nennenswerten Versäumnisse oder Misshandlungen, auch wenn man immer mehr tun könne.

Die Mindestvorschriften der Tierschutzgesetzgebung würden respektiert. Er verstehe, wenn eine Organisation wie der STS weitergehen wolle, der Kantonstierarzt könne dies aber nicht tun, erklärte Barras. Es liege nun an der Justiz zu beurteilen, ob das Gesetz eingehalten worden sei oder nicht.