Im Zuge einer Gesetzesreform hat die französische Nationalversammlung am Mittwochabend im Bürgerlichen Gesetzbuch verankert, dass Tiere «mit Empfindsamkeit ausgestattete lebende Wesen sind». Bisher wurden Tiere in dem Gesetzbuch, dem 1804 unter Napoleon erarbeiteten Code Civil, als «bewegliche Sache» betrachtet. Die Massnahme hat aber in erster Linie symbolischen Charakter, denn im französischen Strafrecht und in den Landwirtschaftsgesetzen werden Tiere bereits als «lebende und empfindsame Wesen» angesehen. Das Bürgerliche Gesetzbuch wurde dem lediglich angepasst.

Trotzdem gab es in der Nationalversammlung teils erbitterte Debatten über die Änderung. Konservative Abgeordnete stellten sich auf die Seite von Viehzüchtern, die befürchten, die neue Formulierung könnte ihre Arbeit in Frage stellen. Tierschützer kritisieren dagegen, dass es keinerlei konkrete Auswirkungen auf das Leben von Tieren geben werde.