Die Saiga-Antilope der zentralasiatischen Steppen von Russland, Kasachstan und der Mongolei ist vom Aussterben bedroht. Im 20. Jahrhundert wurde sie erbarmungslos gejagt, unter anderem, weil ihre Hörner in der chinesischen Medizin als Nashorn-Ersatz gefragt sind. 2015 sorgte eine bakterielle Infektion in Kasachstan für ein Massensterben, dem vor allem Mütter mit ihren Kälbern zum Opfer fielen («Tierwelt online» berichtete). 200'000 Saigas starben, womit die globale Population um 70 Prozent einbrach. 2016 kam es auch in der Mongolei zu einem solchen Massensterben. 2500 Tiere, ein Viertel der mongolischen Population, erlag der Krankheit («Tierwelt online» berichtete).

In Kasachstan scheint sich die Tierart nun aber zu erholen. Laut einer «Volkszählung» vom letzten Jahr verdoppelte sich der Bestand im ganzen Land innerhalb von zwei Jahren von 152'000 auf 334'000 Tiere. Und auch dieses Jahr scheint es weiter aufwärts zu gehen: Wie der «National Geographic» berichtet, kamen im letzten Jahr in der kleinsten kasachischen Population lediglich vier Kälber zur Welt – dieses Jahr waren es aber 530.

Video: Das Rätsel um die toten Saiga-Antilopen (Deutsche Welle)

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Immer noch bedroht
Wie ein Sprecher der kasachischen Behörden gemäss dem Bericht sagt, sei man über die Entwicklung hocherfreut. Der Erfolg sei auch den Schutzmassnahmen und der Patrouillen der staatlichen Ranger zu verdanken – denn Saigas sind auch heute noch häufig das Ziel von Wilderern.

Und auch sonst ist die Gefahr für die mit ihren grossen Nasen etwas ulkig anmutenden Tiere noch nicht gebannt: Sind die klimatischen Gegebenheiten für das normalerweise harmlose Bakterium Pasteurella multicoda günstig, könnte es jederzeit wieder passieren, dass es plötzlich toxisch wird und die Saigas gleich reihenweise dahinrafft. Die Umstände, unter welchen Pasteurella dies tut und somit zu den gefürchteten Massensterben führt, sind noch immer nicht restlos geklärt.