Bevor Lycka und Tarda ihre Reise in den Pfälzerwald antraten, mussten sie noch eine Weile in die Quarantänestation des Tierparks Goldau – dort wurde sichergestellt, dass sie in die noch junge Luchspopulation in Deutschland keine Krankheiten einschleppen (lesen Sie hier unsere Reportage von 2018 von der Quarantäne-Station).

Die beiden Weibchen sind die letzten von insgesamt zwölf Luchsen, welche die Schweiz zum Wiederansiedlungsprojekt beisteuerte. Lycka wurde in Kanton Neuenburg eingefangen, Tarda in der Waadt. Im Februar war bereits die Luchsin Isis aus dem St. Galler Rheintal in den Pfälzerwald umgesiedelt.

Mit der Umsiedlung von Lycka und Tarda hat das Projekt sein Ziel erreicht: Während vier Jahren sollten zwanzig Luchse in den Pfälzerwald gebracht werden, davon mindestens zehn Weibchen. Neben den Luchsen aus der Schweiz stammten die Tiere aus der Slowakei. Bereits im zweiten Jahr des Projekts gab es 2017 zum ersten Mal Luchsnachwuchs («Tierwelt online» berichtete). Vater der ersten Babys war der Schweizer Luchs Arcos.

Wie die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mitteilt, fand die Freilassung wegen der Corona-Pandemie dieses Mal ohne Zuschauer, Medien und externe Fotografen statt. Trotzdem liess es sich Ulrike Höfken, Umweltministerin von Rheinand-Pfalz nicht nehmen, ein paar Worte zu sagen: «Die Luchse und ihr Nachwuchs haben sich bereits grosse Bereiche des Pfälzerwaldes erschlossen. Die Tiere breiten sich nach der Freilassung im nördlichen Pfälzerwald vermehrt in Richtung Süden aus. Wir sind zuversichtlich, dass sich diese faszinierende Katzenart nach ihrer Ausrottung im 18. Jahrhundert im Einklang mit allen Interessensgruppen wieder dauerhaft im Pfälzerwald und darüber hinaus ansiedelt.»