Die auf Leistung getrimmten Hybridhühner beginnen bereits im Alter von 20 Wochen mit dem Legen. Bei den ursprünglichen Hühnerschlägen braucht es je nach Rasse etwas länger. Je früher die Henne mit dem Legen beginnt, desto kleiner sind laut Branchenorganisation Aviforum die Eier. Bei den Hybriden liegt das Eiergewicht daher zu Legebeginn noch unter 50 Gramm. Mit zunehmender Legetätigkeit werden die Eier schwerer und die Spitzenwerte sind in der 32. Lebenswoche erreicht. Doch nicht alle Hennen legen ganz grosse Eier. Schliesslich verlangt die Wirtschaft nach einem «Normalei», das zwischen 53 und 63 Gramm auf die Waage bringt. Einige Hennen legen aber «zu grosse» Eier; diese entstehen oft ab der 42. Lebenswoche respektive im letzten Lebensdrittel der Hybridhühner, wenn der Legeapparat schon arg strapaziert ist. Nicht nur das Alter, auch Stress, Krankheiten und Umwelteinflüsse wie Hitze vermögen das Gewicht der Eier zu beeinflussen. 

In «Unser Rassegeflügel» schreibt Horst Marks, dass die frühe Legereife oder die Legeintensität auf den genetischen Anlagen beruhen. Doch auch eine schlechte Fütterung, fehlendes Eiweiss oder ein starker Ungezieferbefall sind Faktoren. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Legebeginn oder auch die Grösse der Eier nicht vorwiegend von der Mutter an die Nachkommen, sondern viel mehr vom Hahn an die nächste Generation weitervererbt wird. 

Legehennen erziehen
Um die Eier später in der Küche verwerten zu können, müssen sie täglich gesammelt und an einem staub- und geruchsfreien Ort gelagert werden. Der Lagerort darf keine direkte Sonneneinstrahlung haben und muss weniger als 20 Grad Celsius warm sein. Das Gesetz schreibt vor, dass Eier innerhalb einer Frist von 21 Tagen verkauft werden müssen. Eier, die nicht direkt an den Endkonsumenten verkauft werden, müssen einen Herkunftsstempel haben. Freiwillig ist der Aufdruck des Legedatums, doch im Detailhandel hat sich dies gemäss Aviforum als Standard entwickelt.

Am Anfang einer Legeperiode finden noch nicht alle Hennen den richtigen Ort für die Eiablage. In einem gewissen Mass können sie aber dazu erzogen werden. Wichtig ist, dass genügend Legenester dafür zur Verfügung stehen. Das Gesetz schreibt vor, dass maximal fünf Hennen ein handelsübliches Legenest teilen dürfen. Müssten sich mehr Hennen ein Nest teilen, kämen sie mit der Eiablage nicht aneinander vorbei und würden beginnen, die Eier zu verlegen. Eine andere Variante ist das Gruppennest. Diese Nestform ist grösser und ermöglicht es mehreren Hennen gleichzeitig, Eier abzulegen. Laut Aviforum sollte pro hundert Hennen mindestens ein Quadratmeter Legenestfläche zur Verfügung stehen. 

Handelsübliche Nester gibt es viele, von der einfachen Kiste, die mit Heu eingestreut ist, bis hin zum ausgeklügelten Nest. In Letzterem sperrt die legende Henne andere Hühner aus. Hat sie ihr Ei gelegt, rollt es in die darunterliegende Schublade. Erst dann kommt die nächste Henne mit Legen dran.  Dadurch kann das frisch gelegte Ei nicht aufgepickt oder verschmutzt werden. 

Futter mit viel Protein
Die Platzierung eines Legenests ist ausschlaggebend, ob die Hennen das Nest aufsuchen oder nicht. Am besten eignet sich eine dunkle Ecke im Stall, die jedoch gut zugänglich ist. Direkte Sonneneinstrahlung im Lege­nest mögen die Hennen nicht. 

Wirtschaftlich orientierte Hühnerhalter gehen besonders in der Anfangsphase auf bis zu sechs Kontrollgänge pro Tag, um Untugenden bei den Hennen zu verhindern. Es werden maximal zwei Prozent an verlegten Eiern toleriert. Sind es mehr, werden Massnahmen ergriffen, zum Beispiel die Anzahl Legenester erhöht oder zu dunkle Stellen ausgeleuchtet. 

Ein anderer praktischer Ansatz, der das Verlegen von Eiern weniger attraktiv macht, ist eine dünne Einstreuschicht im Stall, damit keine Nestmulden gebildet werden können. Legen die Hennen immer in eine dunkle Ecke, so ist es auch möglich, diese mit einer Lampe auszuleuchten. Manche Hennen reagieren auch darauf, wenn sie sehen, wo Eier liegen. Diesbezüglich bietet der Handel Gipseier an, die die Hennen an den richtigen Ort leiten. 

Verlegte Eier sind oft schmutzig. Waschen sollte man diese Eier trotzdem nicht. Denn der Dreck, etwa Kot, kann dabei in die feinen Poren der Eierschale und damit ins Ei gelangen. Deshalb tolerieren die grossen Eierabnehmer keine gewaschenen Eier. Eine geringe Verschmutzung wird am besten trocken mit einem ganz feinen Schleifpapier beseitigt. Stark verschmutzte Eier hingegen gehören weggeworfen.

Mit dem Beginn der Eierproduktion brauchen die Hennen viel und nährstoffhaltiges Futter. Die Hybridhennen beginnen bereits in einem jungen Alter mit dem Legen und sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht ganz ausgewachsen. Laut Aviforum hat Legehennenfutter mehr Kalk als Junghennenfutter. Dieser Futterumstellung wegen fressen Hennen oft weniger Futter, was sich auf die Eierproduktion auswirkt. Deshalb verabreichen Profizüchter ein Spezialfutter, das mehr Protein beinhaltet und so die Futterumstellung vereinfacht.