Als Kükenstall eignen sich verschiedene Grössen. In der Wirtschaftsgeflügelzucht zum Beispiel sind die Küken zu Tausenden in einer grossen Halle untergebracht. Der kleine Hobbyhalter dagegen hält seine zehn Küken vielleicht in einem kleinen Kükenheim (abgetrenntes, geschlossenes Aufzuchtabteil). Für alle gelten aber die gleichen gesetzlichen Vorgaben von maximal 14 Tieren pro Quadratmeter bis zur zehnten Lebenswoche.

Den Ausschlag gibt die richtige Raumtemperatur. Sie liegt bei 33 bis 34 Grad in der ersten Lebenswoche. Wird in einem Stall mit einer Strahlerheizung für Wärme gesorgt, reichen 31 bis 32 Grad. Als Faustregel gilt: Mit jeder zusätzlichen Lebenswoche der Küken kann die Wärme um ein Grad Celsius gesenkt werden. Verteilen sich die Küken gleichmässig im Stall, ist das ein Hinweis dafür, dass sie zufrieden sind und eine ideale Raumtemperatur herrscht. 

Bei zu viel Wärme lassen die Küken die Flügel hängen und zeigen offene Schnäbel. Sie entfernen sich von der Wärmequelle und suchen die kühlste Ecke im Stall. Eine Folge von zu hoher Temperatur ist der reduzierte Futterkonsum und das verlangsamte Wachstum. Beim Mastgeflügel kann sie sogar zu Kreislaufversagen führen und die Infektionsanfälligkeit der Tiere steigern.

Drängen sich die Küken direkt unter den Heizstrahler, dann nur, weil sie sonst frieren. Kälte respektive zu kühle Luft verlangsamt das Wachstum, kann zu Krankheiten und zu einer höheren Todesfallrate führen. Damit die Küken die Körpertemperatur aufrechterhalten können, fressen sie mehr Futter. Drängen sich die Tiere in eine Ecke im Stall, so ist dies ein Indiz für Zugluft. Diese kann in der Hobbyzucht mit Kükenheimen gänzlich vermieden werden. 

Die kleinen Stallungen haben je nach Modell eine Heizung von der Decke oder dem Boden aus und durch das geringere Stallvolumen ist schnell das ganze Kükenheim auf 32 Grad Celsius aufgeheizt und die Küken fühlen sich wohlig warm. Heizmethoden gibt es viele und früher waren die Infrarotstrahler die verbreitetsten Wärmequellen, doch heute gehören diese nicht mehr zu den Favoriten. Denn die Küken dürfen gemäss dem Tierschutzgesetz nicht mehr als 16 Stunden Tageslicht haben und somit müsste für die Nachtruhe eine andere Wärmequelle in Betrieb genommen werden. 

Geschickter sind daher die weissen Dunkelstrahler. Diese erzeugen praktisch gleich viel Wärme, sind aber dunkel und somit mit dem Tierschutzgesetz im Einklang. Doch bei allen Strahlern entwickelt sich eine grosse Hitze und die Verbrennungsgefahr für den Kükenhalter ist gross, wenn er aus Versehen die Lampe berührt. Der Heizstrahler gehört daher zwingend in eine Lampenfassung mit Schutzkorb. Keine Verbrennungen drohen bei den sogenannten Küken-Heizplatten. Diese lassen sich in der Höhe verstellen und die Küken kriechen darunter oder hüpfen darauf. Bei einer Grösse von 30 × 30 Zentimeter reicht eine Platte für 25 Küken. Es gibt sie auch in der Grösse von 40 × 60 Zentimeter zu kaufen, womit sogar etwas mehr als doppelt so viele Küken gewärmt werden können. 

Tränken sauber halten
Die Inneneinrichtung eines Kükenstalls bestimmt den Grad der Sauberkeit. Gibt es Hobelspäne als Einstreu, dann scharren die Küken gerne darin herum, verteilen sie, und schnell ist das Wassergeschirr voll. Deshalb empfiehlt es sich, die Tränke auf ein Brettchen zu stellen, auf dem keine Einstreu liegt. Schon nach wenigen Tagen kann dieses Brettchen unterlegt und so erhöht werden, zum Beispiel mit zwei Dachlatten. Die Küken hüpfen ohne Weiteres in die Höhe. Damit kann man die Verschmutzung des Trinkwassers deutlich reduzieren. Beim Einsatz von Rundtränken ist mit rund einem Zentimeter Platz pro Tier zu rechnen. 

Kein Verschmutzungsrisiko besteht bei Nippeltränken, die es nicht nur für Küken, sondern auch für erwachsene Tiere gibt. Sie kommen meist dann zum Einsatz, wenn ein Leitungswasseranschluss zur Verfügung steht. In den ersten Tagen ist das Trinken, egal aus welchem Gefäss, für die Küken etwas gewöhnungsbedürftig. Daher ist die Wasseraufnahme durch den Halter zu kontrollieren. Doch sobald sie den Dreh raushaben, ist der Besitzer das lästige Reinigen von mit Einstreu verschmutzen Tränken in der Regel los. 

Genügend Platz am Futtertrog
Ähnlich ist es beim Futtertrog. Gerade die länglichen Tröge – dort braucht es mindestens drei Zentimeter Platz pro Küken – sind bis zum Abend hin ordentlich mit Hobelspänen gefüllt. Bei einem Rundautomaten kann nur  ein kleiner Teil des Futters verschmutzt werden. Hier reichen auch zwei Zentimeter Platz pro Küken aus. Das Fassungsvermögen solcher Automaten ist so gross, dass die Futtergabe meist für mehr als einen Tag ausreicht. Doch auch hier gilt es, die Futterautomaten erhöht zu positionieren, genauer gesagt: auf Schulterhöhe. 

Bereits die Kleinsten unter den kleinen Küken lieben es, im Futter herumzuscharren. Bildet sich um den Futtertrog eine grosse Ansammlung von Futterresten, so ist eine Änderung notwendig. Wird Mehl verabreicht, scharren die Küken sogar oft noch mehr, weil sie darin die in ihren Augen feiner schmeckenden Futterbestandteile suchen. Deshalb ist die Verschwendung respektive der Verlust von Futter grösser als bei der Gabe von Krümeln. Auch weil «Brösmeli» etwa alle gleich aussehen, halten die kleinen Küken nicht nach den besten Stücken Ausschau. Sie scharren dadurch viel weniger aus dem Futtertrog heraus, was schlussendlich auch das Portemonnaie des Kükenhalters schont.