Während uns Menschen an extrem heissen Tagen der Schweiss aus allen Poren rinnt, haben Katzen selbst in der grössten Hitze kein feuchtes Fell. Können Katzen etwa überhaupt nicht schwitzen? «Katzen schwitzen über ihre Pfoten», erklärt Lisa Grandt von der Kleintierklink der Universität Bern. An heissen Tagen sehe man darum etwa auf Laminatböden nasse Pfotenabdrücke, wobei die Katze nicht nur ihren Wärmehaushalt reguliere, sondern gleichzeitig jeden Schritt markiere. Hecheln hingegen gehöre – im Gegensatz zum Hund – nicht zum gesunden Katzenverhalten. «Katzen hecheln erst, wenn es ihnen gar nicht mehr gut geht. Mit einer hechelnden Katze sollte man sofort zu einem Tierarzt zu fahren, denn es könnte unter anderem ein Anzeichen eines Hitzschlages, einer Herzerkrankung oder einer Lungenerkrankung sein.»

  • Katzen können durch zu viel Sonne beziehungsweise UV-Strahlung zuerst Sonnenbrand und langfristig Hautkrebs kriegen. Laut Grandt haben vor allem Katzen mit weissen Nasen und Ohren ein erhöhtes Risiko (und natürlich Nacktkatzen). Ein bis zwei Mal pro Tag die exponierten Stellen mit einer für Menschen konzipierten aber parfümfreien Sonnencreme einzureiben, sei theoretisch eine sehr gute Möglichkeit, einem folgenschweren Sonnenbrand vorzubeugen. Tatsächlich hätten es die meisten Katzen allerdings überhaupt nicht gerne, eingecremt zu werden: «Ausserdem putzen sie es meistens sofort wieder ab.»
  • Die Katze im Haus zu behalten, um sie vor zu grosser Hitze zu schützen, hält die Tierärztin für keine gute Idee: «Rauszugehen bedeutet für viele Katzen sehr viel Lebensqualität.» Katzen seien in der Regel zudem vernünftig im Umgang mit Hitze und würden sich bei Bedarf eigenständig ein Schattenplätzchen suchen (das selbstverständlich vorhanden sein muss). Auf Hunde müsse in diesem Zusammenhang – bei einem Ausflug mit dem Velo – viel mehr Rücksicht genommen werden. «Hunde spielen und rennen – tatsächlich bis zum Umfallen.» 
  • Viele Katzen sind schlechte Trinkerinnen. Wird ihnen genügend sauberes Wasser zur Verfügung gestellt, trinken laut Grandt aber die meisten genug. Wer unsicher ist, regt seine Katze mit bewegtem Wasser aus dem Hahn, dem Gartenschlauch oder dem Trinkbrunnen spielerisch zum Trinken an. Mehrere Näpfe in der Wohnung zu verteilen, wird ebenfalls empfohlen. 
  • Der geflieste Küchenboden, die Badewanne oder der Steinboden unter der Kellertreppe – Katzen suchen sich bei Hitze kühle Liegeplätze. Wer seine Katze dabei unterstützen will, kann ein Tuch in den Kühlschrank legen und der Katze anschliessend an einem ihrer beliebten Liegeplätze anbieten. Eine Abkühlung durch einen Ventilator mögen viele Tiere hingegen nicht. Ausserdem kann direkte Zugluft zwar nicht zu Schnupfen, wohl aber zu einer Bindehautentzündung der Augen führen, wie Grandt erklärt. Storen runter und am Abend Stoss-Lüften dient nicht nur der Katze, sondern auch ihrem menschlichen Mitbewohner. Kipp-Fenster ohne Kippschutz gehören der Katze zuliebe geschlossen. 
  • Da Parasiten wie Flöhe, Würmer und Zecken im Sommer besonders aktiv sind, empfiehlt Grandt, Katzen in dieser Jahreszeit jeden Monat mit den von Tierärzten empfohlenen Mitteln zu behandeln. Dies nicht zuletzt, weil Flöhe und Zecken Krankheiten übertragen könnten.
  • Bei der Wahl des Futters müssen grundsätzlich keine besonderen Anpassungen vorgenommen werden. Ausser dass Frischfleisch oder Feuchtfutter bei wärmeren Temperaturen weniger lang geniessbar bleibt und wer tagsüber zu Hause ist, seiner Katze besser wiederholt kleine Portionen reicht. Manche Katzenhalter schwören zudem darauf, an heissen Tagen das Trockenfutter in ein bisschen Thunfisch-Wasser einzuweichen.