Das Büsi liegt eingerollt auf dem Fenstersims, draussen fällt der Schnee. Ein Bild, das viele Katzenbesitzer kennen. Im Winter mögen es die Katzen gerne kuschelig warm. Auch Freigänger, die im Sommer nur zum Fressen nach Hause kommen, machen es sich während der kalten Jahreszeit gerne im Haus gemütlich. Im Durchschnitt schlafen Katzen täglich etwa zwölf bis 16 Stunden – je nach Alter und Persönlichkeit der Katze. Im Winter können es sogar auch mal 20 Stunden sein. 

«Die meisten Katzen liegen dabei gerne in einer Box», sagt Claudia Müller, Oberärztin an der Klinik für Kleintiermedizin der Universität Zürich. Dies kann ein nettes Körbchen oder einfach eine Kartonschachtel sein. Es kann sich lohnen, der Katze im Winter ein Plätzchen herzurichten. Letztlich entscheidet sie aber selbst, wo sie schlafen möchte. Im Winter liegt ihr Lieblingsplatz oft in Heizungsnähe. In der typischen eingerollten Schlafpose hält sie sich zusätzlich warm. 

So bleibt die Katze
im Winter fit

  • Leckt sich die Katze oft, unter-stützen Sie sie in der Fellpflege. 
  • Befreien Sie langhaarige Katzen von allfälligen Eis- oder Schneeklumpen im Fell.
  • Katzen sollten jederzeit ins Haus können oder draussen einen geschützten Platz haben. 
  • Freigänger brauchen im Winter mehr Energie – und damit Futter. Halten Sie das Gewicht aber
  • im Auge. 
  • Verzichten Sie draussen auf Metallnäpfe. Stellen Sie aus-reichend (lauwarmes) Wasser
  • zur Verfügung.
  • Im Winter brauchen auch Freigänger ein Katzenkistchen. 
  • Jungkatzen sollten drinnen bleiben. Sie können weniger gut thermoregulieren. 
  • Streuner legen sich bei tiefen Temperaturen gerne unters warme Auto. Achten Sie vor dem Abfahren darauf.

 

Decken speichern die Kälte
Zu erkennen, dass eine Katze friert, ist nicht ganz einfach. «Sie fängt weniger an zu zittern, als ein Hund», sagt Müller. «Stattdessen kauert sie sich zusammen und schliesst ihre Augen bis auf kleine Schlitze.»  In der Regel halten gesunde Katzen aber selbst Minustemperaturen gut aus. Sie brauchen also weder Pullover noch Schühchen. Im Gegenteil: «Sie könnten damit hängen bleiben und sich verletzen.» Ihr Winterfell mit der üppigen Unterwolle schützt die Katze ausreichend vor der Kälte  – vorausgesetzt es bleibt trocken. «Ist das Fell nass, isoliert es nicht mehr richtig», sagt Müller. 

«Ist kein Katzentörchen vorhanden, sollte man der Katze draussen darum einen Ort schaffen, der vor Feuchtigkeit und Zugluft geschützt ist.» Zeitungen, Handtücher oder Decken sind zum Auslegen solcher Plätze nicht geeignet. Sie speichern die Kälte und werden hart und steif. Besser ist dagegen eine Box mit Stroh, unter welches man zusätzlich noch eine Isoliermatte oder Rettungsfolie legt. Obwohl Stroh weniger schimmelt als Heu, sollte man es gelegentlich kontrollieren.   

Wasser und Kistchen anbieten
Forscher der Tiermedizinischen Universität im britischen Liverpool haben herausgefunden, dass Katzen in den Wintermonaten durchschnittlich 15 Prozent mehr fressen als im Sommer. Besonders Freigänger brauchen diese zusätzliche Energie, um sich draussen warm zu halten. Trotzdem sollte man seine Katze im Winter nicht überfüttern. Müller: «Die Katze sollte nicht zu stark zunehmen, damit sie allfällige Extrapfunde im Frühjahr schnell wieder loswird.» 

Wer seine Katze im Freien füttert, sollte auf Metallnäpfe verzichten. Die Katze könnte mit der Zunge am gefrorenen Napf hängen bleiben. Besser sind Keramiknäpfe. Besonders im Winter ist es wichtig, dass die Katze ausreichend trinkt. Da natürliche Wasserquellen im Garten eingefroren sein könnten, sollte man zusätzliche Schälchen mit lauwarmem Wasser bereitstellen. 

Der gefrorene oder nasse Boden stört die Katzen auch beim Verrichten ihres Geschäfts. «Da sie gerne scharren, sollte man ihnen drinnen ein Katzenkistchen bereitstellen.» 

Gesunde Katzen pflegen sich in der Regel selbst. Wenn man aber sieht, dass sich die Katze viel leckt und durch das Verschlucken der Haare Probleme bekommt, kann man laut Müller auch etwas nachhelfen und die Katze zusätzlich bürsten. Auch Katzengras kann ihr helfen, mögliche Haarballen besser loszuwerden. 

Alles harmlos – ausser Lametta
Zwar schadet es nicht, wenn man seiner Katze im Winter zu Hause etwas mehr Beschäftigung bietet, sagt Müller. «Wenn sie die Möglichkeit hat rauszugehen, ist es aber nicht unbedingt nötig.» 

Es braucht also gar nicht viel, damit sich die Stubentiger im Winter wohlfühlen. Selbst vor Winterkrankheiten wie Schnupfen oder Blasenentzündung braucht man sich nicht zu fürchten. Die Oberärztin sieht nur eine Gefahr: «Lametta und Dekorationsmaterial in der Weihnachtszeit!» Es komme immer wieder vor, dass sich Tiere daran verschluckten.