Es ist ein Konflikt, in den Tierbesitzer jedes Jahr geraten. Das Leben mit einem Stubentiger ist traumhaft. Aber es ist auch schön, in der Ferienzeit zu verreisen. Mit Katze auf Reisen zu gehen, ist selten möglich. Man kann sie schlecht im Hotelzimmer sitzen lassen. Also steht die Frage im Raum: Bleibt Mieze daheim oder soll sie in eine Katzenpension? Guten Gewissens wegfahren kann man schliesslich nur, wenn man weiss, dass der Vierbeiner optimal betreut ist.

«Es gibt keine Katze, die für ein Katzenhotel völlig ungeeignet ist», sagt Janete Trueb, Chefin des luxuriösen Katzenhotels «Ermi-tage» in Küsnacht ZH. Auch wenn die Charaktere noch so unterschiedlich seien, lasse sich mit Professionalität, Erfahrung und viel Tierliebe jede Katze perfekt umsorgen und betreuen. Dennoch: Wissenschaftlich untermauert ist die Tatsache, dass Samtpfoten sehr stark revier- und ortsbezogen sind. Genau dieser Aspekt lässt Katzenhalter zweifeln, ob ein Hotelaufenthalt das Richtige ist. 

Vor- und Nachteile einer Katzenpension
+ Das Tier wird von einer Betreuungsperson versorgt

 

+ Die Katze hat viel Abwechslung und Unterhaltung

+ Sie ist nicht stundenlang auf sich allein gestellt

+ Wenn es ihr nicht gut geht, kann der Betreuer frühzeitig reagieren

+ Die Katze bringt die Ferien der Menschen und ihr Alleinsein nicht in Zusammenhang

– Die Katze wird aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen

– Die für die meisten Katzen so wichtige Routine ist unterbrochen

– Ältere Tiere tun sich mit Umstellungen besonders schwer

– Die Betreuungspersonen sind Fremde

– Eine Pension verursacht Kosten

Eine gut geführte Katzenpension kann man schon im Vorfeld besuchen und sich die Unterbringung erklären lassen. Hilfreich ist auch, wenn Bekannte bereits Erfahrungen haben. Im Fokus sollte aber stets der Umgang der Pflegepersonen mit den Tieren sein. Dass es genau darauf ankommt, ist seriösen Betreibern bewusst. Einige haben sich sogar in diese Richtung ausbilden lassen.  

Auch für eine Katze, die daheim bleibt, ist liebevolle Versorgung inklusive Beschäftigung unumgänglich. Nur von der Nachbarin täglich den Napf füllen zu lassen, reicht nicht aus. Wohnungskatzen würde es dann schnell langweilig. Und sie verstehen nicht, warum ihre vertrauten Menschen plötzlich nicht mehr da sind. Diese Irritation drücken sie nach der Rückkehr häufig durch neue, aufmerksamkeitsfordernde Verhaltensweisen aus. Dazu gehören Unsauberkeit oder nächtliches Maunzen. 

Täglich eine Stunde Aufmerksamkeit
Auch für Freigänger gilt: Schnell den Futternapf füllen und die Katze ansonsten wochenlang auf sich allein gestellt lassen, verursacht Irritationen. Eine Stunde am Tag gezielte Aufmerksamkeit sollte das Büsi mindestens bekommen. Erst durch das Abwägen aller Einzelfaktoren (siehe Box) lässt sich entscheiden, welche Lösung für die eigene Katze am besten ist. 

Fazit: Hat man einen zuverlässigen, katzenliebenden Menschen, der es nicht scheut, täglich Zeit mit der Samtpfote zu verbringen, sie zu unterhalten, zu streicheln und nicht nur das Katzenklo putzt, die Futterschüssel füllt und geht, dann spricht nichts gegen eine Betreuung daheim. Wenn nicht, ist eine seriöse und professionell geführte Katzenpension die bessere Variante. Einzelne Plätze in Katzenpensionen sind jedenfalls auch für diesen Sommer noch zu haben.