Viele Katzen sind stark ortsgebunden. Entsprechend gross ist die Chance, dass ein Umzug mit Stress verbunden ist. Wer dafür sorgen will, dass Miezi möglichst entspannt im neuen Zuhause ankommt und sich vor Ort rasch eingewöhnt, kann aber mit verschiedenen Massnahmen dazu beitragen. Wir haben – unterstützt von der Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz – die wichtigsten Tipps für ein Zügeln ohne Katzenjammer zusammengestellt. 

Rückzugsort
Während der hektischen Zügeltage wird die Katze am besten in einer Ferienpension oder bei Freunden untergebracht. Damit kann nicht nur Stress reduziert, sondern gleichzeitig die Gefahr vermindert werden, dass die Katze – die womöglich nur ans Haus gewöhnt ist – durch eine offen stehende Türe entwischt. Alternativ kann der Katze auch ein Rückzugsraum eingerichtet werden. Dank den gewohnten Utensilien wie Schlafkorb, Katzenkistchen, Spielsachen, Futter und Wasser fühlt sich das Büsi heimisch. Auch der Transportkorb kann zur Angewöhnung in diesem Zimmer abgestellt werden – bestenfalls gepolstert mit einem bereits von der Katze genutzten Kissen oder einem Kleidungstück ihres Menschen.  

Heimweh
Nach einem Umzug besteht immer die Gefahr, dass die Katze zum alten Wohnort zurückkehrt – dies vor allem bei kurzen Distanzen. In solchen Fällen lohnt es sich, den ehemaligen Nachbarn die Telefon-nummer zu hinterlassen und sie darüber zu informieren, dass die Katze auf keinen Fall gestreichelt oder gar gefüttert werden soll. Die Rückkehrerin soll ohne Strafen oder Belohnungen möglichst ruhig abgeholt und ins neue Zuhause zurückgebracht werden. 

Nachzügler
Die Katze bleibt so lange wie möglich in ihrem Rückzugs-Katzenzimmer. Erst wenn alle Möbel am neuen Wohnort aufgebaut, die wichtigste Löcher gebohrt und die Nägel eingeschlagen sind, wird auch Miezi ins neue Heim geholt. Bei der Ankunft sollten die alten Katzen-Utensilien bereits platziert und das gewohnte Futter im Schälchen bereit-stehen. Ein neuer Kratzbaum und frische Liegegelegen-heiten machen sich zwar gerade in einer neuen Wohnung gut – es lohnt sich aber mit derartigen Anschaffungen zu warten, bis sich die Katze eingewöhnt hat. 

Stubenarrest
Hatte die Katze am alten Wohnort Auslauf, sollte sie dies auch am neuen haben. Eine Outdoor-Katze umzugewöhnen wird nicht empfohlen. Eine solche Einschränkung führt in vielen Fällen zu schweren Verhaltensstörungen. Damit sich die Katze aber an das neue Zuhause gewöhnen kann, sollte sie unbedingt drei Wochen in der Wohnung bleiben – auch wenn sie gegen diesen Stubenarrest mit grosser Wahrscheinlichkeit heftig protestieren wird. In dieser Zeit muss besonders darauf geachtet werden, dass die Haustüre nur geöffnet wird, wenn die Katze «gesichert» ist. 

Premiere
Der erste Ausgang am neuen Ort findet am besten bei Regenwetter statt. Dadurch erhöht sich die Chance, dass die Katze – mit nassen Pfoten – schon bald wieder ins neue Heim zurückkehrt. Auch sollte die Katze im Vorfeld mit der Katzenklappe vertraut gemacht und falls möglich mit Leckerli (Schütteln in einer Büchse) aufs «Heim-kommen auf Zuruf» trainiert werden. Idealerweise sind die Besitzer in den ersten Tagen möglichst oft zu Hause. So können sie nötige Anpassungen am Leiterli oder der Klappe vornehmen und zeitig reagieren, wenn die Katze nicht heimkommt. 

Tropfen
Ein etwaiger Einsatz von Beruhigungsmitteln sollte vor dem Umzug mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt besprochen werden. Wer gute Erfahrungen gemacht hat mit dem Einsatz von synthetischen Pheromonen, kann damit die Transportbox (Spray) und die neue Wohnung (Steckdose) behandeln. 

Putzmittel
Ammoniak und Chlor riechen für die Katze wie die Urinmarke eines Konkurrenten. Darum ist die Chance gross, dass sie den Geruch überdecken und ihr neues Revier markieren will. Es wird darum empfohlen, vor dem Einzug der Katze abzuklären, womit die Wohnung geputzt wurde. Gerade Küche und Bad werden gerne mit ammoniak- oder chlorhaltigen Mitteln geputzt. Es lohnt sich, im Zweifelsfall diese Räume mit einem neutralen Mittel nachzureinigen.