Vögel sind Luftwesen und die meisten Arten halten sich hauptsächlich in Büschen oder in der Kronenschicht des Regenwalds auf. Doch sie suchen immer wieder auch den Boden auf – entweder um Samen oder Gräser zu picken oder um mineralhaltige Erde aufzunehmen. In Volieren lernen sie, dass ihnen auf dem Boden keine Gefahr droht. Sie halten sich darum häufiger und länger dort auf. Der Volierenboden muss einfach zu reinigen, ästhetisch und für die Vögel interessant sein. Es ist herausfordernd, dies zu kombinieren. Doch zu selten oder schlecht gereinigte Volierenböden sind Bakterien- und Schimmelpilzherde.

Volieren sollten schon wegen der Lebensqualität der Vögel nicht zu dicht besetzt sein. Der Boden wird so weniger strapaziert. Zugleich muss unterschieden werden, ob die Voliere drinnen oder draussen steht. Die Böden von Aussenvolieren sind einfacher zu gestalten. Regenwasser wäscht Verschmutzungen ab. Doch gefährlich sind hier Wurmerkrankungen, besonders von Arten, die sich häufig am Boden aufhalten. Tierärzte erkennen in Kotproben, ob ein Wurmbefall vorliegt, und führen entsprechende Entwurmungsmittel.

Manche Züchter bevorzugen es, die Böden von Aussenvolieren zu betonieren, um Erkrankungen vorzubeugen. Sie bringen Schalen mit Gräsern und im Wechsel Kübelpflanzen in die Voliere. Unter Sitzstangen sind Schichten mit rundlichen Steinen geeignet, wobei der darauf abgelagerte Kot abgespritzt werden sollte. An weniger frequentierten Stellen können Sand, Wurzeln und grosse Steine angebracht werden, manchmal gedeiht auch Gras.

Zeitungen am Boden sind praktisch
Viele Vögel werden in Zimmervolieren und Zuchtboxen gehalten. Hygiene ist essenziell in der Vogelhaltung. Wenn als Bodenbelag staubfreie Buchenholzschnitzel ausgewählt werden, müssen sie mindestens alle drei Monate ausgewechselt werden. Ansonsten entwickelt sich Ungeziefer wie die Lebensmittelmotte, die oft mit dem Futter eingeschleppt wird. Es handelt sich um kleine, braune Falter, ihre Larven sind weisse Würmchen. Vögel in Innenvolieren sollten regelmässig besprüht werden oder täglich eine Badegelegenheit haben. Das wird zum Problem bei Buchenholzschnitzeln. Sie saugen das Wasser auf, was zu Schimmelgefahr führt.

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Optisch nicht so schön, aber hygienisch ist, den Boden von Zimmervolieren mit Zeitungen auszulegen. Wenn die Vögel baden und Wasser auf den Boden spritzt, sind die Zeitungen einfach auszuwechseln. Mindestens einmal wöchentlich müssen sie sowieso ganz ausgewechselt werden. Der Boden, der meist aus beschichteten Platten besteht, wird feucht aufgenommen, bevor eine neue Papierschicht ausgelegt wird. Prospekte und Zeitungen werden von Papageien gerne benagt und machen den Boden interessant.

Um ihn zusätzlich zu bereichern, sollten Steine, Sand und Erde in Schalen sowie Wurzeln in die Zimmervoliere eingebracht werden. Halter von kleineren Vögeln wie Wellensittichen setzen beispielsweise Hanfstroh ein. «Das staubt weniger», erklärt der Farbwellensittichzüchter John Wyssmann aus dem bernischen Guggisberg. Schlecht geeignet sind Hobelspäne, da sie aufgewirbelt werden, wenn die Vögel fliegen.

Pinienrinde ist empfehlenswert
Cynthia Nupnau aus dem thurgauischen Bies­senhofen züchtet Chinesische Zwergwachteln. Sie hält ihre Paare in schönen, kleinen Lebensräumen mit Wurzeln, Sandschalen und natürlichen Ästen. Als Bodenbelag verwendet sie Pinienrinde aus dem Zoofachhandel. Gewöhnlicher Rindenmulch sehe zwar ähnlich aus, sei aber feucht gelagert. «Das ist eine Gefahr wegen Schimmelpilzbildung», sagt Nupnau. Sand sei nicht geeignet, da durch Kotablagerungen unangenehme Gerüche entstünden. 

Nicht geeignet als Bodenbeläge für Vögel sind Katzenstreu aus dem Handel oder Mais-Einstreu. Beides kann von Vögeln aufgenommen werden und wirkt sich negativ auf das Verdauungssystem aus.