Papageien in der Natur stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Sie suchen Futter, neutralisieren Gifte, die sie durch den Verzehr von unreifen Samen und Früchten im Körper anreichern mit Lehm, den sie an Felswänden finden, müssen sich vor Feinden in Acht nehmen, einen Nistplatz suchen, ihn gegenüber Konkurrenten verteidigen und leben mit den natürlichen Elementen wie Sonne, Wind und Regen. In der Volierenhaltung ist ihr Leben gefahrlos und wesentlich einfacher, doch wird es den intelligenten Tieren oft auch langweilig.

Der Vogelpark Ambigua in Zeihen AG hat sich auf die Haltung von Papageienarten spezialisiert. Die Aussenvolieren sind vorbildlich eingerichtet. Halter finden zahlreiche Anregungen, die sie auch im eigenen Bestand umsetzen können. Ob Wellensittiche oder Grosspapageien, alle brauchen Beschäftigungsmöglichkeiten. Die Voliere mit nur zwei Sitzstangen sollte der Vergangenheit angehören. 

Zweige von dünn bis dick
Wellensittiche in einer Gemeinschaftsvoliere im Vogelpark Ambigua trippeln in einen Nistkasten. In einer Grossvoliere schaut ein Weisshaubenkakadu zu einem breiten Nistkasten mit mehreren Ausgängen heraus. Papageien als Höhlenbrüter suchen gerne Nistkästen auf. Da man viele Arten im Vogelpark Ambigua aber nicht züchten möchte, wurden teilweise grosse, breite Nistkästen mit mehreren Einschlupflöchern zur Verfügung gestellt, sodass verschiedene Individuen ein- und ausgehen können und sich nicht ein Paar darin einnisten kann. Morsche Wurzelstöcke am Boden oder aufgehängt an Ketten ziehen Papageien magisch an. Sie nagen daran, finden Kerbtiere oder freuen sich, darauf frei zu schaukeln. 

Im Ambigua sind die meisten Aussenvolieren mit kleinen Steinen bestückt. Unterhalb befindet sich eine Drainage. Zur Reinigung können die Steine abgespritzt werden. In manchen Volieren spriesst Zinnkraut, oder es werden Ahorn oder Weiden in Kübeln hineingestellt. So können sie einfach ausgetauscht werden. Grosse Felsblöcke wurden bereits beim Bau der Aussenvolieren eingefügt. Papageien fliegen sie gerne an, marschieren darauf herum und klettern dann von dort auf den Boden. Dabei wetzen sie sich gleich auch die Krallen ab. Mit den Steinen am Boden spielen sie gerne und finden dazwischen Keimlinge.

Frische Zweige werden regelmässig gereicht. Gerne krallen sich Papageien auch an ganz dünnen Ästchen fest. In der Natur schlafen sie auf dünnen Zweigen, weil sie dann Bewegungen, die durch einen heranschleichenden Feind entstehen, eher wahrnehmen. Sie sitzen auch gerne auf senkrechten Ästen zuoberst. Bei der Volierengestaltung ist also viel Fantasie notwendig; Anregungen dazu kann man sich auch im Vogelpark Ambigua holen.