Die wilden Wellensittiche leben in Australien, sind grün, gute Flieger und sehr agil. Farbwellensittiche sind ihre domestizierten Nachfahren und eignen sich gut für Menschen, die Freude an Vögeln im Wohnbereich oder in der Voliere haben. Wellensittiche stammen aus trockenen Gebieten im Innern Australiens. Darum kommen sie auch gut mit den trockenen Bedingungen in unseren europäischen Wohnungen im Winter zurecht.

Sobald es in Australien regnet, manchmal nach Jahren das erste Mal, beginnen die Vögel sofort mit der Brut, denn Regen bedeutet ausreichend Nahrung für die Jungvögel. Wie alle Papageienartigen dürfen auch Wellensittiche nicht mehr einzeln gehalten werden. Ein Paar sollte nicht in einem kleinen Käfig, sondern in einer Zimmervoliere gepflegt werden. Die Freude an der Wellensittichhaltung entfaltet sich erst, wenn die kleinen Sittiche ausreichend Platz haben, sodass sie auch fliegen können. Ein fahrbarer Käfig mit den Massen 1,0 × 0,5 × 0,6 (L × B × H) ist ideal für ein Paar.

Zimmervolieren werden nach Mass gebaut
Auch wenn Wellensittichen zeitweise Freiflug im Zimmer gewährt wird, sind sie doch die meiste Zeit über im Käfig. Darum sollte er gross genug sein, dass ihnen darin frische Zweige aus dem Wald zum Benagen gereicht werden können. Schön ist, wenn mehrere Wellensittiche zusammen in einer Zimmervoliere gepflegt werden können. Volierenbauer, die im Inseratenteil der «Tierwelt» zu finden sind, bauen Zimmervolieren nach Mass. Beispielsweise kann eine Zimmervoliere entlang einer Wand von drei Metern gebaut werden mit der Möglichkeit, Zwischengitter einzuschieben und daraus drei Einzelabteile zu machen. So könnten Jungvögel bei Bedarf abgetrennt werden. Sind sie verkauft, kann den Zuchtpaaren wieder der ganze Raum zur Verfügung gestellt werden.

Wer einen Garten besitzt, hat natürlich bessere Möglichkeiten zur Haltung von Wellensittichen. Soll die Voliere für die Vögel sowie für ihren Besitzer interessant sein, kann sie mittels Drahttunneln unterteilt werden. Ein gutes Beispiel einer solchen Voliere befindet sich im französischen Vogelpark in Villars-les-Dombes, etwa eine Stunde von Genf entfernt.

Die kontrollierte Zucht von Wellensittichen erfolgt am besten in Zuchtboxen. So können Paarpartner ausgewählt und zusammengesetzt werden. Es ist aber auch möglich, im Schwarm zu züchten. Hier suchen sich die Vögel selber Partner. Wenn bereits bestehende Paare gleichzeitig zusammen in eine Voliere eingesetzt werden, dann bleiben die Zuchtpaare meistens zusammen, sodass keine Kämpfe entstehen. Wenn sich unverpaarte Vögel darunter befinden, kann das zu heftigen Aggressionen führen. Eine einfache Möglichkeit, Rangkämpfe unter den Wellensittichen klein zu halten ist, mehr Nistkästen als Paare und alle auf der gleichen Höhe zur Verfügung zu stellen. Sind sie verschieden hoch angebracht, kämpfen die Weibchen heftig um den am höchsten gelegenen Nistkasten. Ein Paar schreitet meistens ganzjährig bereitwillig zur Zucht. Es ist stimulierender für die Vögel, wenn mindestens zwei Paare gehalten werden, die sich sehen oder zumindest hören können, da Wellensittiche ursprünglich Koloniebrüter sind.

Was passiert mit den neuen Jungvögeln?
Das Weibchen legt jeden zweiten Tag ein Ei, bis normalerweise ungefähr sechs zusammen sind. Die Brutdauer liegt meist bei 18 Tagen. Manche Weibchen beginnen erst beim zweiten oder dritten Ei mit der Brut. Wenn die Aufzucht gut verläuft, fliegen die Jungen nach 30 Tagen Nestlingszeit aus. Bevor man seinen Wellensittichen Nistkästchen reicht, sollte man gute Plätze für die Jungen haben. Kann man sie behalten oder jemandem abgeben? Diese Fragen müssen vor einer Zucht geklärt werden. Einfach unkontrolliert Wellensittiche zu züchten ist unverantwortlich. Die Nistkästen sollten nicht ganzjährig zur Verfügung stehen, sondern sie sollten nach der Zuchtzeit, die man in die Jahreszeit verlegen kann, die einem am besten passt, entfernt werden. Nistkästchen für Wellensittiche findet man einfach im Zoohandel.

Wellensittiche bevorzugen ein Samengemisch aus verschiedenen Hirsesorten, Glanz und Negersaat. Zur Abwechslung kann auch Waldvogelfutter gereicht werden. Vogelmiere, Löwenzahn, Spitzwegerich und Spinat sind willkommene Grünkost. Auch Kolbenhirse und Raigras in Milchreife eignen sich gut zum Verfüttern. Natürlich sollten auch Karotten und Äpfel gefüttert werden. Zur Jungenaufzucht ist ein kommerzielles Eifutter empfehlenswert. Zudem kann gekochtes Ei verabreicht werden.

Geschlechtsunterschied

Männchen haben eine blaue Wachshaut oberhalb des Schnabels. Beim Weibchen ist sie graubräunlich und hat lediglich einen leicht bläulichen Anflug. Während der Brutphase wird die Wachshaut kräftig braun.