Vögel gehören zu den Tieren, die gut in der Wohnung gehalten werden können. Grosse Arten scheiden zwar aus, doch Prachtfinken, Kanarienvögel, Diamanttauben, Wellensittiche, Agaporniden und Grassittiche können problemlos im Wohnbereich gehalten werden. Die Wohnungshaltung hat mehrere Vorteile: Auch im Winter ist es warm, warmes Wasser steht in Küche und Bad stets zur Verfügung und man ist jederzeit rasch bei seinen Vögeln.

Wer gerne züchten möchte, sollte ein Zimmer reservieren. Mit Zuchtboxen und Zimmervolieren kann es ideal gestaltet werden. Volierenbauer konstruieren Käfige und Volieren nach Mass. Ideal ist, wenn Boxen lang und tief sind und durch Schieber abgetrennt werden können. Vögel fliegen waagrecht, die Tiefe ermöglicht ihnen ein gutes Sicherheitsgefühl und eine Abtrennung von unverträglichen Individuen oder von Jungvögeln muss immer mal wieder vorgenommen werden. Die Böden von Zimmervolieren und Boxen können mit Zeitungen, Hanfstroh oder Buchenholzgranulat bestreut werden. Das Material muss regelmässig gewechselt werden. 

Wichtig zu wissen ist, dass Vögel auch ungefiltertes ultraviolettes Licht benötigen. Manche können gewisse Vitamine nur aufschliessen, wenn sie ultravioletten Lichtstrahlen ausgesetzt sind. Legenot kommt weniger häufig bei Vögeln vor, die ausreichend UV-Licht haben. Glas filtert es aber heraus. Entweder erreicht das Sonnenlicht durch das offene Fenster des Vogelzimmers die Volieren und Boxen, oder es sollten Speziallampen mit ultraviolettem Licht eingesetzt werden. Sie sind im Zoofachhandel erhältlich und bei der Reptilienhaltung üblich. Das Fenster zum Vogelzimmer sollte vorsichtshalber vergittert werden, sodass keine Vögel entfliegen können. Wichtig ist die Luftqualität.

Werden zahlreiche kleine Vögel gehalten und gezüchtet, entwickelt sich durch die aufbrechenden Federkiele Gefiederstaub. Vögel fliegen und flattern und wirbeln den Staub auf. Gerade während der warmen Jahreszeit sollte das Fenster darum offen stehen, sodass die Vögel von stetig frischer Luft profitieren können. Zusätzlich können Luftreinigungsgeräte mit Filtern eingesetzt werden, die wöchentlich oder sogar mehrmals wöchentlich gereinigt werden müssen. 

Ein beheizbares Vogelhaus
Wer ein Prachtfinkenpaar in einer Vitrine im Wohnbereich hält, hat kein Problem mit von Staub belasteter Luft. Doch auch die beiden Prachtfinken oder Kanarien benötigen frische Luft und Licht. Vitrinen und Boxen sollten zusätzlich mit LED-Licht beleuchtet werden. Dunklere Winkel sind aber auch von Vorteil.

Körnerfutter sollte nicht zu viel in Vorrat gekauft und kühl und dunkel, also im Keller, gelagert werden. Kleinere Portionen zur täglichen Fütterung können in gut verschliessbaren Behältern in der Küche aufbewahrt werden. 

Ein separates Vogelhaus im Garten mit kombinierten Innen- und Aussenvolieren ist ideal. Einfacher ist, als Innenraum ein Zimmer eines Hauses zu verwenden. So muss an das Haus lediglich eine Aussenvoliere angebaut werden. Doch dafür ist eine Baubewilligung notwendig. Wegen Mäusen und Ratten sollte nur in den Innenvolieren gefüttert werden. Von der Aussen- in die Innenvoliere darf kein Ast führen, sonst klettern Mäuse hinein. Ein Wasseranschluss mit warmem Wasser im heizbaren Vogelhaus ist wichtig.

Um eine gute Luftqualität zu erreichen, sind Türen ideal, die von den Innen- in die Aussenvolieren führen. In der kalten Jahreszeit können die Vögel durch kleine Ausflüge in die Aussenvolieren gelangen, in der wärmeren Jahreszeit können die Türen geöffnet werden. So wird der Flugraum für die Vögel vergrös­sert  – die Luftqualität ist so ideal. Die Aussenvolieren müssen aber mit Elektrodrähten vor Katzen, Mardern und Füchsen geschützt werden. Wer die Böden der Aussenvolieren natürlich belässt, muss seine Vögel vermehrt auf Krankheiten und Wurmbefall kontrollieren. Auch auf Parasiten wie Milben muss besonders in der warmen Jahreszeit geachtet werden.

Ob Boxen und Innenvolieren oder Innenräume in einem Vogelhaus, es ist immer besser, wenn die Wände anstatt in Weiss in den in der Natur dominierenden Farben Grün, Braun, Gelb und Blau gehalten werden. So fühlen sich die Vögel sicherer.