Wer Vögel hält und züchtet, der holt sich Vitalität und exotische Sonne in die Stube. Und er reiht sich ein in eine lange Tradition der Vogelhaltung, denn sie zieht sich wie ein roter Faden durch die menschliche Kulturgeschichte. Heute leben Vögel aber zum Glück nicht mehr in kleinen Käfigen oder angekettet auf Stangen, sondern in Zimmervolieren, Vitrinen oder Flugkäfigen. Dank dem Wissen und Einsatz von Züchtern können heute zahlreiche exotische Arten nachgezogen werden. 

Anfänger in der Vogelhaltung sollten mit Arten beginnen, die normalerweise kaum Probleme verursachen. Es gibt aber keine anspruchslosen Vogelarten, denn alle verlangen tägliche Pflege, Fürsorge, viel Platz und Kenntnisse. Wer von Papageien fasziniert ist, der wird Freude an der Haltung von Farbwellensittichen haben. Ihr Verhalten ist dermassen interessant, dass es sehr entspannend ist, abends den Vögeln zuzusehen. Zudem haben diese Kleinpapageien den Vorteil, dass die Geschlechter äusserlich unterschieden werden können. Männchen haben eine bläuliche Wachshaut über dem Schnabel. Auch Katharinasittiche oder Agaporniden sind kleine Papageien, die im Wohnbereich gehalten werden können. Sie sollten aber alle Zimmervolieren zur Verfügung haben, denn nur so entfalten sie ihre ganzen, reizvollen natürlichen Verhaltensweisen. 

Faszinierende Landschaften nach Mass angefertigt
Ein Flugkäfig für ein Paar sollte 150 × 75 Zentimeter gross ein, damit er auch schön eingerichtet werden kann. Konventionelle, kleinere Käfige eignen sich nicht zur Vogelhaltung. Besser sind Zimmervolieren, die Volierenbauer, die in der «Tierwelt» inserieren, nach Mass und Wunsch anfertigen.

Wer sich weniger von Papageienartigen angesprochen fühlt, der wendet sich Finken oder Kanarienvögeln zu. Gerade für Prachtfinken wie Zebrafinken kann ein Käfig wie oben beschrieben teilweise mit einer Scheibe als Vitrine gestaltet werden. Eingerichtet mit Sand, Steinen, Wasserschale, Schilf und anspruchslosen Grünpflanzen entsteht eine faszinierende Landschaft, die mit Kunstlicht zusätzlich beleuchtet werden sollte. Solche Vitrinen kann man nicht fertig kaufen, doch es lohnt sich, sie von einem Handwerker anfertigen zu lassen.

Das Internet ist ein schlechter Ratgeber

<drupal-entity data-embed-button="media" data-entity-embed-display="view_mode:media.teaser_big" data-entity-embed-display-settings="[]" data-entity-type="media" data-entity-uuid="ce1688f5-c814-4033-a916-27505b81624e" data-langcode="de"></drupal-entity>
 Welch ein Glück, wenn sich Zuchterfolge bei den Kanarienvögeln einstellen.
 Bild: Lars Lepperhoff 

An Ausstellungen wie der SwissBird lassen sich Kontakte zu Vogelhaltern knüpfen. Sie beraten gerne, ob es um Unterbringung, Ernährung oder Artenspektrum geht. Oft bieten Futtermittelhändler ihre Ware an, an Börsen werden Nachzuchtvögel verkauft. Unerlässlich ist aber auch, sich über Fachliteratur wie Bücher und Fachzeitschriften zu informieren. Das Internet ist leider oft ein schlechter Ratgeber, weil die fachliche Kontrolle fehlt.

Vögel müssen täglich ihrer Art entsprechend ernährt werden. Kanarienvögel oder Sittiche benötigen etwa zeitweise Keimfutter sowie Früchte und bestimmtes Gemüse. Alle wollen baden und teilen sich mit ihren Lautäusserungen mit. Ist der Anfang mit einem Paar der oben erwähnten Arten gut geglückt, rücken vielleicht schon bald Zuchtabsichten in den Blickpunkt. Auch in einem Zimmer in der Wohnung lassen sich Zuchtboxen anbringen. Wichtig ist, dass mit guten Vögeln, einem Kontaktnetz und Fachliteratur begonnen wird. Schlecht sind Spontankäufe.