Wer Vögel in kombinierten Innen- und Aussenvolieren oder in einer Scheune hält, macht unweigerlich Bekanntschaft mit ihnen: den Mäusen. Die Hausmaus ist überall dort, wo es Futter gibt. So suchen die possierlichen Tierchen im Bahnschotter auf Bahnhöfen nach Essensresten und versuchen, sich Zugang zu Vogelhäusern zu verschaffen, denn dort ist immer ein gedeckter Tisch zu finden. Was der Vogelhalter und -züchter aber keinesfalls will, sind Mäuse, die aus Futtergefässen springen, wenn er in das Vogelhaus kommt.

Haben sich in einem Vogelraum Mäuse eingenistet, so riecht man das sofort. Mäuse grenzen nämlich ihr Territorium mit Duftmarken ab. Harn wird entlang von Wänden verteilt. Die Mitglieder von Mäusekolonien benutzen dabei gemeinsame Harn- und Kotstellen. Wo eine Hausmaus herumwieselt, tummeln sich mit Sicherheit mehrere. Seit alters her gibt es verschiedene Methoden, ihrer Herr zu werden. Manche schwören auf getrocknetes Laub von Walnussbäumen. Es enthält eine bestimmte Säure, die Mäuse meiden. Im Vogelhaus des verstorbenen Züchters Hans Walser aus Oberburg BE liefen stets Meerschweinchen herum. Er war sicher, dass diese ihm die Mäuse fernhalten würden. Mäuse hätten die Pfeiftöne von Meerschweinchen nicht gerne, meinte er.

Katzen sind zwar Mäusejäger, haben es aber auch auf Vögel abgesehen. Darum sind sie in Volierenanlagen kaum zur Mäusejagd geeignet. Auch gewisse Hunde stellen Mäusen nach. Gift sollte in einer Tierhaltung grundsätzlich nicht zur Anwendung kommen. Die Gefahr ist zu gross, dass auch Vögel davon etwas abbekommen oder dass sie eine in der Voliere verendete Maus anknabbern, denn viele Papageien haben Bedarf an tierischen Proteinen. Mechanische Fallen ausserhalb der Volieren sind eine Möglichkeit, den Mäusebestand zu dezimieren. Bei dem Überangebot an Futter in Vogelanlagen wird aber nur selten eine Maus in einer solchen Falle getötet.

Keinen Unterschlupf bieten
Mäuse im Vogelhaus sind äusserst problematisch. Sie stören die Vögel, besonders auch in der Nacht, versuchen, sich in Nistkästen einzurichten und können Krankheiten wie etwa Salmonellen übertragen. Am besten ist es nach wie vor, Mäusen gar nicht erst eine Möglichkeit zu geben, sich einzunisten. Werden Vögel in alten Gebäuden oder Scheunen gehalten, ist es meist kaum möglich, sie zu eliminieren. Immer finden sie einen noch so kleinen Durchschlupf. Doch auch hier lässt sich mit einigen Massnahmen verhindern, dass sie sich ausbreiten.

Im Vogelhaus sollten am Boden keine Unterschlupfmöglichkeiten vorhanden sein. Transportkisten, Futtersäcke, allerlei Holzbretter und alte Käfige im Futtergang sind ideale Versteckmöglichkeiten. Diese gehören in einen separaten Raum, der abseits der Vogelanlage liegt. Auch Futter ist unbedingt in mäusesicheren Räumen aufzubewahren. Eine gute Lösung dafür sind beispielsweise Container oder gemauerte Garagen.

Löcher in der Wand des Vogelraums sind sofort mit Stahlwolle, Beton oder beschichteten Platten zu verschliessen. Futter sollte nur im Innenraum gereicht werden, damit nicht draussen Mäuse angelockt werden. Junge Mäuse können auch durch engmaschiges Drahtgeflecht schlüpfen. Finden sie in der Vogelanlage Versteckmöglichkeiten, nisten sie sich dort ein und pflanzen sich fort. Das Einschlupfloch zur Aussenvoliere soll oben liegen, und es sollten keine Äste heranreichen. Die Aussenwand um das Loch sollte mit Blech ausgekleidet sein.

Jede Maus ist zu bekämpfen. Kann sie sich im Innenraum nirgends verstecken, erwischt man sie sofort oder man sieht, wo sie verschwindet, und verschliesst das Loch anschliessend. Moderne Vogelhäuser, die mit beschichteten Platten errichtet oder gar gemauert wurden, sind einfacher mäusefrei zu halten.