Schon das Wort «Pfefferminze» lässt in Gedanken den unverkennbaren Mentholduft wach werden. Die mehrjährige Pflanze, die in den Kräutergärten weite Verbreitung geniesst, ist selbst ausgemachten Gartenmuffeln keine Unbekannte. Weniger bekannt ist, dass nebst der Pfefferminze (Mentha x piperita) gegen 30 verschiedene Minzenarten und unzählige Sorten in zahlreichen Geschmacks-Nuancen existieren. Wer einmal auf den Geschmack kommt, kann sich eine umfangreiche Sammlung von der Apfel- bis hin zur Zitronenminze anlegen.

Allgemein zeichnen sich die Minzen durch ihre erfrischende und kühlende Wirkung aus und sind besonders an wärmeren Tagen eine willkommene Teebeigabe. Besonders geeignet dafür ist die Marokkanische Minze, die mild und trotzdem sehr aromatisch ist. Die Nadelminze ist vergleichbar im Geschmack, tanzt jedoch mit ihren langen, schmalen Blättern optisch aus der Reihe. Etwas herber wiederum ist die Grapefruitminze, während die Orangenminze durch ihr fruchtig-frisches Aroma auffällt. Sie eignet sich vorzüglich für Teemischungen, da ihr Geschmack andere Kräuter nicht dominiert.

Minzen breiten sich aus und können dabei Nachbarpflanzen verdrängen
Egal, ob für einen belebenden Tee oder für die Verwendung in der Küche: Die optimale Erntezeit der Minze ist am späten Morgen, wenn der Tau weg ist und die Pflanzen trocken sind. Geerntet werden jeweils die jungen Blätter, indem man vorsichtig die 5 bis 10 Zentimeter langen Triebspitzen abknipst. Dies regt laufend den weiteren Austrieb an. Bildet die Minze Blüten oder allzu lange Triebe aus, empfiehlt sich ein radikaler Rückschnitt, welcher die Pflanzen gesund hält und neue Triebe fördert. Minzen können während der Saison laufend geerntet werden, wobei das Aroma im Sommer aufgrund der Sonneneinstrahlung am intensivsten ist. Bis auf wenige Ausnahmen mögen sie humose, mässig feuchte Böden mit genügend Nährstoffen. Am besten gedeihen sie an einem sonnigen bis halbschattigen Plätzchen.

Wer im Kräutergarten Minzen auspflanzt, muss stets ein Auge auf sie haben, denn ihr Drang zur Ausbreitung ist gross. Mit langen Ausläuferwurzeln erobern sie sich ihren Raum und können, werden sie nicht von Zeit zu Zeit durch den Spaten in ihre Grenzen verwiesen, durchaus ihre Nachbarpflanzen verdrängen. Um dies zu verhindern, empfiehlt die Kräuterfachfrau Madlen Neubauer von der gleichnamigen Biogärtnerei in Erlen, die Minzen mitsamt einem grossen Topf in den Boden einzugraben. Auf diese Weise lässt sich das Wachstum besser kontrollieren. Alternativ dazu gräbt man zu gross gewordene Exemplare aus und verkleinert sie durch Teilung des Wurzelstocks.

Und wer eine besonders aromatische Minze seinen Nachbarn nicht vorenthalten möchte, kann ganz einfach einen Ausläufer abtrennen und den erfrischenden Minzenduft über den Gartenzaun weiterreichen.

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