Seit Jahrtausenden orientieren sich Menschen bei der Jagd, der Feld- und der Gartenarbeit am Stand des Mondes und am Mondzyklus. Für unsere Vorfahren war die Anwendung des Mond- oder Lunarkalenders sinnvoll, um den Verlauf der Jahreszeiten abzuschätzen und so den richtigen Zeitpunkt für Saat und Ernte bestimmen zu können. Auch heute gibt es Menschen, die ihre Handlungen nach dem Mondkalender ausrichten. Wie genau dieser Himmelskörper Einfluss auf unser tägliches Leben nimmt, ist wissenschaftlich nicht belegt, weshalb die Ausrichtung danach oft der Esoterik zugeordnet wird.

Der Mond gibt den Takt vor

Die Grundlage des Mondkalenders ist der Mondzyklus, der rund 29,5 Tage lang ist. In diesem Zeitraum hat der Mond die Erde einmal umkreist und alle seine Phasen vom Neumond bis zum Vollmond durchlaufen. Das Mondjahr ist rund zwölf Tage kürzer als das Jahr im allgemein gültigen Gregorianischen Kalender.

Den Anfang des Mondkalenders bildet jeweils der Neumond, also die Phase, in der der Mond komplett vom Schatten der Erde verdeckt ist. Insgesamt gibt es acht Mondphasen innerhalb eines Zyklus: Neumond, zunehmender Sichelmond, zunehmender Halbmond, zunehmender Dreiviertelmond, Vollmond, abnehmender Dreiviertelmond, abnehmender Halbmond und abnehmender Sichelmond.

Wer in der Gartenarbeit die Kraft des Mondes nutzen möchte, der stimmt seine Tätigkeiten auf die verschiedenen Phasen ab. Bei abnehmendem Mond wird davon ausgegangen, dass sich die Flüssigkeiten innerhalb der Pflanzen zurückziehen. Damit eignet sich dieser Zeitraum für den Heckenschnitt oder den Rückschnitt von Stauden, da dann weniger Pflanzensaft austritt. Auch Aussaaten und Pflanzarbeiten können während dieser Phase gut angegangen werden. Es lohnt sich zudem, zu diesem Zeitpunkt Wurzelpflanzen wie Karotten zu ernten. Wenn der Mond seinen niedrigsten Stand hat, können der Rasenmäher oder das Jätwerkzeug hervorgeholt werden, da Gras und auch Unkraut danach langsamer gedeihen.

Während der Phase des Neumondes sind nur wenige Arbeiten im Garten sinnvoll, da die Pflanzen sich laut Mondkalender in einer Ruhephase befinden. Nun kann die Bodenbearbeitung angegangen werden.

Bei zunehmendem Mond soll der Saft innerhalb der Pflanzen wieder in die oberen Bereiche strömen, da sie vom Mond angezogen werden. Nun zeigt der Mondkalender an, dass es optimal ist, an früchtetragenden Gewächsen zu arbeiten. Wenn Obst nun geerntet wird, ist es danach besonders lange lagerbar, da die Früchte voller Saft sind.

Bei Vollmond sollte Gemüse ausgesät werden, da es laut dem Mondkalender zu dieser Zeit besser gedeihen kann. Während Menschen bei Vollmond oft unruhiger sind, wirken Pflanzen in dieser Phase vitaler.

Hilfreiche Mondkalender
Zahlreiche Gartenmagazine oder Gartencenter stellen auf ihrer Website kostenlose Aussaatkalender zur Verfügung, in denen notiert ist, welche Pflanzengruppe an welchem Tag am besten ausgesät und gepflegt wird.

Johanna Paungger und Thomas Poppe: «Das Mondjahr 2024»,  Abreisskalender, Mosaik-Verlag. Der Abreisskalender enthält alle Symbole und liefert Grundregeln des Mondwissens, Texte erläutern das Wirken der Mondrhythmen.