Ein ertrunkener Igel im Schwimmbecken ist kein schöner Anblick. Und doch kommt das häufiger vor als vermuten lässt, denn durstige Tiere bringen sich allzu oft in Lebensgefahr. Wasserstellen wie Pools, Planschbecken, Regentonnen oder Teiche werden dann sehr schnell zum nassen Grab. Nicht nur Insekten, sondern auch Igel, Katzen, Füchse, Vögel, Mäuse, Frösche und viele andere Tiere fallen auf der Suche nach Wasser hinein und ertrinken, nach einem langen und äusserst qualvollen Todeskampf. Würde man die Wasserstellen mit einfachen Mitteln sichern, könnten solche Tragödien verhindert werden. Die Tierschutzorganisation NetAP erklärt wie:

Schwimmbecken: Obschon die meisten Tiere schwimmen können, sind die wenigsten in der Lage, aus dem Wasser über den Rand eines Pools zu klettern. Der sicherste Schutz bietet hier eine geeignete Poolabdeckung, die immer montiert wird, sobald niemand anwesend ist. Auch sogenannte Ausstiegsrampen ermöglichen Tieren, sich zu retten. Am besten platziert man zwei oder drei von ihnen in den verschiedenen Ecken des Schwimmbeckens, denn Kleinsäuger übersehen in der Panik leicht eine weit entferne Ausstiegsmöglichkeit.

Planschbecken: Planschbecken sollten über Nacht geleert werden. Tagsüber kann man auch hier eine einfache Ausstieghilfe montieren. Styroporbretter oder dicke Frottiertücher, die ins Wasser ragen, helfen den Tieren, sich aus ihrer Notlage zu befreien.

Teiche: Teiche mit steilen Ufern wirken wie Schwimmbecken mit hohen Rändern. Auch hier soll stets eine oder mehrere lebensrettende Ausstiegsmöglichkeiten vorhanden sein. Dies kann ein Brett oder ein dickes Tuch sein, an welchem das Tier aus dem Wasser ins Freie klettern kann. Wichtig ist, dass die Ausstiegshilfe fest fixiert ist, damit sie dem Tier den nötigen Halt zum Verlassen des Wassers gibt. Auch sollte der Wasserstand regelmässig kontrolliert werden, denn bei niedriger Wassertiefe reicht die Ausstiegshilfe vielleicht nicht mehr tief genug ins Wasser hinein, damit das Tier sie überhaupt erreichen kann.

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Wassertröge: Auch hier sollte eine Ausstiegsmöglichkeit angeboten werden. Mithilfe von Steinen kann man zum Beispiel eine Art Treppe bauen, sodass die Tiere aus dem Wasser klettern können. Wichtig ist, dass die Stufen nicht allzu hoch und stabil ineinander verkeilt sind.

Regentonnen: Regentonnen sollten in jedem Fall abgedeckt werden. Der Deckel sollte zusätzlich gesichert werden, da ein starker Windstoss diesen sonst wegwehen kann. Ist das Abdecken nicht möglich, braucht es auch hier eine Ausstieghilfe. Offene Regentonnen können zudem mittels eines am Rand verkeilten Bretts gesichert werden, damit zum Beispiel Vögel aus einem sicheren Stand heraus trinken können.

Wasserschalen: Mit flachen Schalen kann man Wildtieren im Garten frisches Wasser anbieten. Ein paar kleine Äste und Steine sorgen dafür, dass auch Insekten ihren Durst sicher löschen können. 

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«Leider hören wir oft von Menschen, die noch immer nicht bereit sind, ihren Swimmingpool oder andere Wasserstellen zu sichern, obschon bereits mehrere Tiere darin ertrunken sind» erklärt Esther Geisser, Präsidentin von NetAP. Mittlerweile dürfte allen Poolbesitzern klar sein, dass Tiere in ihrem Schwimmbad ertrinken können. Spätestens aber beim zweiten Mal handle es sich um einen sogenannten Eventualvorsatz. Im Falle einer Anzeige bzw. Klage könnte es strafrechtliche und zivilrechtliche Sanktionen für den Poolbesitzer nach sich ziehen, hält die Juristin fest. Bereits der Tod des Tieres an sich sei dramatisch für das betroffene Tier. Aber oft stehe hinter dem Opfer auch eine trauernde Familie, für die ein solch grauenvoller Todesfall traumatisch wirke. Deshalb appelliert NetAP an alle, diese einfachen Vorsichtsmassnahmen zu ergreifen, um für eine angemessene Prävention zu sorgen und Tier und Mensch zu schützen.

In diesem Video erfahren Sie, wie Sie eine Ausstiegshilfe ganz einfach selber basteln können:

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