Die Schweizer Natur bietet im Sommer eine erstaunliche Vielfalt an essbaren Wildkräutern. Wer sich gut informiert und mit Respekt vor der Natur sammelt, kann seine Ernährung auf gesunde Weise bereichern und gleichzeitig einen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität leisten.

Bitte beachten Sie:

  • Sammeln Sie nur Pflanzen, die Sie zweifelsfrei erkennen.

  • Ernten Sie achtsam – nie die ganze Pflanze und niemals geschützte Arten.

  • Vermeiden Sie belastete Standorte (z. B. Strassenränder, gespritzte Felder).

1. Spitzwegerich (Plantago lanceolata)

Standort: Wiesen, Wegränder, Böschungen
Sammelzeit: Mai bis August
Verwendung: Die jungen Blätter lassen sich roh im Salat oder als Tee verwenden. Spitzwegerich wirkt entzündungshemmend und wird traditionell bei Husten eingesetzt.

Hinweis: Ältere Blätter werden zäh – ideal sind zarte, junge Triebe.

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2. Löwenzahn (Taraxacum officinale)

Standort: Wiesen, Wegränder, Gärten
Sammelzeit: Frühling bis Hochsommer
Verwendung: Junge Blätter schmecken leicht bitter und eignen sich für Salate. Aus den Blüten lässt sich ein aromatischer Sirup herstellen. Die Wurzeln können geröstet als Kaffeeersatz dienen.

Tipp: Achten Sie auf unbelastete Standorte fernab von Strassen oder gedüngten Flächen.

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3. Giersch (Aegopodium podagraria)

Standort: Feuchte, halbschattige Stellen, Waldränder
Sammelzeit: Frühling bis Spätsommer
Verwendung: Giersch hat ein feines Aroma, das an Karotte und Petersilie erinnert. Besonders beliebt ist er in Pesto, Aufläufen oder als Gemüsebeilage.

Wichtig: Verwechselungsgefahr mit dem giftigen Gefleckten Schierling. Giersch erkennen Sie an den dreigeteilten Blättern mit einem charakteristischen „Knick“ im Blattstiel.

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4. Brennnessel (Urtica dioica)

Standort: Nährstoffreiche Böden, Waldränder, Gartenränder
Sammelzeit: Mai bis September
Verwendung: Junge Blätter eignen sich hervorragend für Suppen, Tees oder als Spinatersatz. Brennnesseln sind reich an Eisen und Vitamin C.

Tipp: Tragen Sie Handschuhe beim Sammeln. Das Erhitzen oder Mixen zerstört die Brennhaare.

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5. Schafgarbe (Achillea millefolium)

Standort: Wiesen, trockene Hänge, Wegränder
Sammelzeit: Juni bis September
Verwendung: Die fein gefiederten Blätter sowie die weissen bis rosafarbenen Blüten sind essbar. Sie eignen sich für Tees, als Gewürz oder als Zutat in Wildkräutersalaten.

Hinweis: Schafgarbe wirkt verdauungsfördernd und krampflösend.

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6. Sauerampfer (Rumex acetosa)

Standort: Feuchte Wiesen, Waldränder
Sammelzeit: Frühling bis Hochsommer
Verwendung: Sauerampfer verleiht Salaten und Suppen eine erfrischend saure Note. Auch als Pesto ist er beliebt.

Wichtig: Nur in Massen geniessen, da Sauerampfer Oxalsäure enthält, die in grösseren Mengen gesundheitlich bedenklich sein kann.

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7. Gundermann (Glechoma hederacea)

Standort: Waldränder, Hecken, Gärten
Sammelzeit: Frühling bis Spätsommer
Verwendung: Die kleinen, aromatischen Blättchen eignen sich als Würzkraut in Aufstrichen oder Kräuterbutter. Auch in der Naturheilkunde wird Gundermann geschätzt.

Tipp: Die herzförmigen Blätter und lila Blüten erleichtern die Bestimmung.

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8. Vogelmiere (Stellaria media)

Standort: Gärten, Wiesen, Beete
Sammelzeit: Ganzjährig, im Sommer besonders zart
Verwendung: Die zarten Triebe schmecken mild und sind eine hervorragende Ergänzung in Salaten, Smoothies oder als Gemüsebeilage.

Tipp: Besonders frisch schmeckt sie direkt vom Beet oder Waldboden.

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9. Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis)

Standort: Feuchte Wiesen, Bachufer
Sammelzeit: April bis Juni (in höheren Lagen bis Juli)
Verwendung: Die leicht scharfen Blätter erinnern an Kresse und passen gut zu Frühlingssalaten oder aufs Butterbrot.

Hinweis: Dieses Kraut ist auch ein wichtiger Lebensraum für Schmetterlingsraupen – bitte nur in kleinen Mengen ernten.

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10. Bärlapp (Lycopodium clavatum)

Standort: Trockene Wälder, Moorgebiete, Alpenregionen
Sammelzeit: Sommer (nur mit Bedacht!)
Verwendung: Bärlapp wurde früher medizinisch genutzt – heute steht er unter Naturschutz. Eine Aufnahme in diese Liste dient vor allem der Erkennung und dem Schutz.

Wichtig: Nicht ernten! Bärlapp ist streng geschützt – bitte bewundern, nicht sammeln.

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