«GOLDENER SCHMETTERLING»
Cony Zwahlen: Dreistöckige Oase für Summervögeli
Cony Zwahlen (44) sitzt nicht gerne still. So kam es, dass innert zwei Jahren aus 500 m2 verwucherter Böschung ein wahres Naturparadies entstand.
Summervögeli
Wer: Cony Zwahlen, 44 Jahre alt
Wo: Schaffhausen
Was: ca. 500 m2 biodiverse Oase
Viele Jahre arbeitete Cony Zwahlen auf dem Bau, hatte gar ein eigenes Geschäft. Nach einem Unfall musste sie sich komplett umorientieren und mietete eine Werkstatt, um aus Sturmholz Kunstskulpturen zu sägen und zu schnitzen. Die gegenüberliegende Böschung war zu der Zeit noch komplett mit Brombeeren, Weinreben und Berufkraut überwuchert, dazwischen lag viel Müll. Das juckte die naturverbundene Unternehmerin in den Fingern. Mit der Idee, einen Platz für Schmetterlinge zu schaffen, fragte sie ihren Vermieter, ob sie die verwilderte Böschung zähmen dürfe. Sie durfte und begann 2022 mit der Errichtung einer biodiversen Oase.
Die gelernte Gipserin grub die Erde um, säte Wildblumen, baute Trockenmauern, häufte Äste an und richtete ein System mit Regentanks sowie eine Steintreppe über drei Ebenen ein, um sich am Steilhang besser bewegen zu können. «Die Gartenarbeit gibt mir den perfekten Ausgleich zum Sägen, denn meine Bandscheibe macht es nicht mehr mit, mehrere Stunden lang dasselbe zu machen», erklärt Zwahlen. Auch stillsitzen oder liegen gehe manchmal nicht. Das Beobachten der Pflanzen und Tiere bietet eine willkommene Abwechslung für die energiegeladene 44-Jährige. Heute ist die Böschung kaum wiederzuerkennen. An allen Ecken und Enden spriessen wertvolle Wildblumen für Schmetterlinge wie der Wilde Dost, aber auch Fenchel, essbare Kräuter und Heilpflanzen. Kein Wunder, tummeln sich in den unterschiedlichen Beeten und Kleinstrukturen nicht nur Summervögeli (Schmetterlinge), sondern auch unzählige Bienen und Käfer in allen erdenklichen Farben.
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5 Fragen an Cony Zwahlen
1. Biodiversität bedeutet für mich …
… Leben. Denn nur mit Biodiversität funktioniert der Kreislauf des Lebens.
2. Was ist Ihr Lieblingstier / Ihre Lieblingspflanze im Projekt?
Aktuell ist meine Lieblingsblume die Ackerwitwenblume, weil sich so viele verschiedene Insekten darauf tummeln. Aber auch die Indianernessel, die Ringelblumen und Gänseblümchen sind Favoriten. Letztere erinnern mich immer an meinen Hund Gioia, die sie gerne im Frühling wegen ihrer gesunden Inhaltsstoffe frass.
Die meisten Tiere in meinem Projekt sind Lieblingstiere, nur Tigermücken und Zecken gehören nicht dazu.
3. Was war das Aufwendigste an Ihrem Projekt?
Die ganze Fläche zu entwirren, umzugraben und begehbar zu machen, war recht aufwendig.
4. Welche künftigen Projekte sind geplant?
Da ich grad eine Fledermaus gesehen habe, werde ich vielleicht mal ein Fledermaushäuschen aufhängen. Ich würde aber auch gerne einen Miniteich machen und einen Schmetterlingskasten aufstellen, damit die Raupen geschützter vor Fressfeinden sind.
5. Tipps für Anfänger?
Heutzutage kann man sich alle nötigen Informationen sehr einfach beschaffen. Wenn ihr das gemacht habt, legt einfach los! Aber setzt dabei auf natürliche Helfer und verzichtet auf giftige Mittel. Die Weinbergschnecken z.B. fressen die Eier der Nacktschnecken, die viele Pflanzen radikal fressen. Selbst fressen sie lieber herumliegende Pflanzenteile und gehen selten an wachsendes Gemüse, und falls doch mal einer auf den Geschmack kommt, pflückt ihn einfach ab und legt ihm ein paar Löwenzahnblätter hin, dann ist er happy.
Ein Preis für Biodiversität
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Der «Goldene Schmetterling» ist ein TierWelt-Preis für Biodiversität, der 2024 zum zweiten Mal an eine Privatperson verliehen wird, die sich aktiv um die Förderung der Artenvielfalt rund um ihr Haus kümmert.
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