Kaum hat man zuhause ein Paket geöffnet und lässt die Schachtel noch rumliegen, steigt schon der samtpfotige Mitbewohner in die Kiste und macht es sich dort gemütlich. Bilder von Katzen in Schachteln gibt es im Internet wie Sand am Meer. Für dieses Verhalten gibt es einen einfachen Grund: Für die Vierbeiner geben die Schachteln Sicherheit und Komfort. Gerade in stressigen Situationen sind die vier Wände der Kisten beruhigend für die Katzen.

Verstecke sind wichtig

Wie wertvoll Verstecke wie Schachteln für die Katzen sind, erforschten 2019 niederländische Wissenschaftler. Sie stellten fest, dass die Möglichkeit sich zu verstecken, das Stressniveau von Katzen senkt. Gerade Samtpfoten die neu in einem Zuhause oder in einem Tierheim ankommen, sind zu Beginn stark angespannt. Die Wissenschaftler fanden auch heraus, dass Katzen, die keinen Unterschlupf hatten, ihre Katzentoiletten umdrehten, um sich darunter zu verstecken. 

[IMG 2-3]

Auch «2D-Kisten» funktionieren

Die Vorliebe der Katzen für Schachteln geht über dreidimensionale Strukturen hinaus. In einer anderen Studie, wurde untersucht, ob Katzen in ein «Kanizsa-Quadrat» sitzen würden. Das ist ein Rechteck, das durch geklebte Ecken auf dem Boden entsteht. Im Gegensatz zu einer Schachtel hat ein Kanizsa-Quadrat keine Wände, es ist also zweidimensional. Katzen lieben Kisten so sehr, dass sie sich sogar in falsche, zweidimensionale Boxen setzen.
 
Eine andere mögliche Erklärung, die noch nicht wissenschaftlich untersucht wurde, ist, dass Katzen Boxen mögen, weil sie Lauerjäger sind. Schliesslich kann jeder Katzenbesitzer bestätigen, dass Hauskatzen gerne Kartons, Ecken und so ziemlich jede erhöhte Fläche nutzen, um sich zu verstecken, bevor sie sich auf ein ahnungsloses Spielzeug - oder einen Menschen - stürzen. Und die stubenreinen Katzen sind nicht die einzigen, die Schachteln lieben. Nach Beobachtungen von Zoos sitzen Grosskatzen - darunter Pumas, Löwen und Tiger - gerne in Boxen aller Grössen und spielen damit. 

[IMG 4]