Nein, so schnell hatten die Wissenschaftler*innen dieses Szenario nicht erwartet. Dass bald mehr Regen als Schenn fallen könnte, war zwar vorauszusehen. Doch dass dies in der Arktis bereits in wenigen Jahrzehnten der Fall sein würde, überraschte sie dann doch. Bisher war man davon ausgegangen, dass dies erst viel später eintreten würde. Die Gründe dafür haben Forschende der kanadischen University of Manitoba und des US-amerikanischen National Snow and Ice Data Centers in einem wissenschaftlichen Artikel im Fachjournal «Nature Communications» aufgezeigt. Sie machen die globale Erwärmung und den Rückgang von Meereis für dieses Phänomen verantwortlich

Die Veränderung werde sich je nach Gegend der Arktis und Jahreszeit unterschiedlich bemerkbar machen, prophezeien die Wissenschaftler auf Basis verschiedener Klimadatenmodelle. Resultate ihrer Forschungen hat auch das «ZDF» zusammengetragen. «Die Ozeane heizen auf, das arktische Eis geht zurück, viele Arten sind bedroht: Den Weltmeeren geht es immer schlechter. Ein aktueller Report zeichnet ein düsteres Bild», schreibt es auf seiner Webseite.

Die arktische Tierwelt kann sich wohl nicht schnell genug anpassen

Beispielsweise könnte es zwischen 2050 und 2080 dazu kommen, dass es im Herbst mehr regnet als schneit. Diese Veränderung sei zuvor für 2070 bis 2090 vorausgesagt worden, hiess es. Wenn es gelinge, die globale Erderwärmung zu verlangsamen, könnten diese Veränderungen in der Arktis möglicherweise aber zumindest teilweise noch verlangsamt werden.

«Die Herausforderung, die wir heute in der Arktis sehen, ist, dass sie sich so schnell verändert, dass sich die Tierwelt möglicherweise nicht anpassen kann», sagte Mark Serreze, Direktor des National Snow and Ice Data Center. «Das ist nicht nur ein Problem für Rentiere, Karibu und Moschusochsen, sondern auch die Menschen im Norden, die auf sie angewiesen sind.»