Das Schweizer Tierschutzgesetzt schreibt die für Pferdeställe erforderlichen Ausmessungen auf den Zentimeter genau vor. Mit der Beachtung dieser Bauvorschriften alleine ist allerdings noch kein Stall erstellt, der bestens auf das Pferdewohl ausgerichtet ist.

Auch das Umfeld muss stimmen, sonst wechseln Pferdehalterinnen bis zu 13-mal jährlich den Betrieb, wie die Schweizer Tierverkehrsdatenbank Identitas nachweist. Hell und luftig soll der Stall sein, den Pferden Sozialkontakt, eine artgerechte Fütterung und ausreichend Bewegungsmöglichkeiten bieten.

Ein solcher Stall muss aber nicht neu erbaut oder sehr aufwändig ausgebaut sein. Die Initiative «Der Gute Stall» sucht vielmehr nach durchdachten Lösungen und innovativen Betriebskonzepten, die sich darauf ausrichten, das Wohlergehen ihrer pferdischen Bewohner zu steigern. Betriebsleiterinnen können ihre Pferdehöfe anmelden, um von Fachleuten eine objektive Beurteilung zu erhalten und für eine vorbildliche Haltung eine Auszeichnung in Form einer Stallplakette zu gewinnen.

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Auszeichnungen mit System

Dieses Mal, an der bereits achten Austragung, gab es eine Neuerung. Die Fachpersonen waren bei den Stallbegutachtungen nämlich nicht auf sich gestellt. Bei der Bewertungsarbeit erhielten sie Unterstützung vom Tool «Best TUPferd», das an der Technischen Universität München entwickelt wurde.

Mithilfe wissenschaftlicher Kriterien konnten so die Betriebe etwa zum Verhalten und der Gesundheit der eingestallten Pferde, ihrer Haltungsbedingungen und ihrer Umwelt analysiert werden. Zudem erhielten die Stallbetreiber nach Auswertung der Daten auch gleich noch Empfehlungen für die Behebung von Mängeln und Verbesserungsvorschläge.

Am 5. Mai 2023 konnten so 16 Pferdebetriebe mit dem Gütesiegel für vorbildliche Pferdehaltung ausgezeichnet werden. Getragen wird die Aktion von der Stiftung Pro Pferd, dem Schweizer Tierschutz STS, der BauernZeitung, der Pferdefutterfirma Hypona und der Berner Pferdemesse PFERD. Eine besondere Auszeichnung erhielten Gaby Winisdörfer und Jürg Leuenberger aus Subigen mit ihrem Naturpferde-Paddock-Trail. Für die Verbesserung des Stallklimas verwenden sie Mikroorganismen, welche den Humifizierungs- und Kompostierungsprozess der Einstreu beschleunigt. 

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Die Gewinnerställe:

  • Stall Bigler, Kaja und Peter Bigler, Tscheppach (Kanton Solothurn): «Der Gute Stall STS»
  • Little Patch Ranch, Mahalia Kelz, Schüpfheim (Kanton Luzern): «Der Gute Stall STS»
  • Stall Holliger, Martina Wey-Huber, Ebertswil (Kanton Zürich): «Der Gute Stall»
  • Aktivstall Streuli, Mirjam und Adrian Streuli, Horgenberg (Kanton Zürich): «Der Gute Stall STS»
  • Gisi's Ponystall, Gisela Aebersold, Leibstadt (Kanton Aargau): «Der Gute Stall STS»
  • Pferdealtersweide Valendas, Corina und Andi Brunner, Valendas (Kanton Graubünden): «Der Gute Stall STS»
  • Aktivstall Tannholz, Barbara Lutiger, Guntalingen (Kanton Zürich): «Der Gute Stall STS»
  • Academy Horse Feelings, Christine Schmidt und Ina Rehtwisch, Zuzgen (Kanton Aarau): «Der Gute Stall STS»
  • Stall Amacher, Andrea Amacher, Wengi b. Büren (Kanton Bern): «Der Gute Stall STS»
  • Altbuech, Tanja und Silvia Stürm, Heldiswil (Kanton Thurgau): «Der Gute Stall STS»
  • Naturpferde Paddock Trail, Gabriella Winistörfer und Jürg Leuenberger, Subingen (Kanton Solothurn): «Der Gute Stall STS»
  • Pferdeweide Eichmatt, Peter Oehen, Lieli (Kanton Luzern): «Der Gute Stall STS»
  • Big Stone Ranch, Patricia Indergand, Kirchleerau (Kanton Aargau): «Der Gute Stall»
  • Reitstall Wellberg, Dominique und Christian Künzli, Willisau (Kanton Luzern): «Der Gute Stall»
  • Lohnmoos, Anna Boss, Neuenkirch (Kanton Luzern): «Der Gute Stall»
  • Ecurie des Monods, Evi Ammeter, Mollens (Kanton Waadt): «Der Gute Stall»