Ohne das Fernweh, das ihn schon als Teenager packte, hätte Marc Holthuizen seinen schwarzen Terrier wohl nie kennen gelernt. Doch das Schicksal wollte es, dass er vor mehr als zwei Jahrzehnten seine Koffer packte. Zu stark war die Sehnsucht geworden, etwas neues zu erleben und in die Ferne zu fliegen. Zuvor hatte er in der Schweiz in zahlreichen Bands gespielt und sich einen Namen in der hiesigen Alternativerock-Szene aufgebaut.  

Tierfreund Holthuizen erinnert sich: «Mit 22 zog mich Fernweh nach Kalifornien, dem Land meiner musikalischen Vorbilder. Ich verkaufte alles, was ich besass und flog mit zwei Koffern und meiner «Gretsch Corvette»-Gitarre nach LA.» Was dort geschah, liest sich wie das Drehbuch eines Roadmovies. 

 

Fuss fassen in LA

Holthuizen erzählt: «Nach viel Hilfe von neuen Freund*innen und etwas Glück bekam ich einen Job als Ton-Ingineer im EastWest Studio, dem nach wie vor besten Aufnahmeraum für Rockmusik in der Stadt. Bang! Plötzlich war ich mittendrinnen. Es war grossartig! Und trotzdem, es war beinharter US-Kapitalismus. Wir lebten vom Prinzip Hoffnung und wurden ausgebeutet.» 

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Dieses Leben hatte gewiss seine schönen Seiten, aber eben auch dunkle. «Drei Jahre später war ich trotz der Zwölf-Stundentage pleite», erinnert sich der Musiker. Was tun? Er hatte sich ein neues Leben aufgebaut und war mittlerweile auch nicht mehr nur für sich alleine verantwortlich. Bei einem Autounfall hatte er einen verletzten Hund aufgelesen. Sein grosses Herz erlaubte es nicht, diesen einfach so zurück zu lassen. Er nahm sich Zeit für den sdchwarzen Terrier-Mischling, pflegte ihn gesund und gab ihm einen Namen: Jay-Walker. 

Der schmerzhafte Tod von Jay-Walker

Bald stand der Entschluss: Ausgemergelt, wie er selber gewesen sei, kehrte er vor ein paar Jahren zurück in die Schweiz. Kurze Zeit darauf folgte der nächste Schicksalsschlag: «Als Jay-Walker einige Jahre später in der Schweiz starb, starb mit ihm auch mein California Dream», erinnert sich Holthuizen.

Seine Erinnerungen, seinen Schmerz, seine Erfahrungen hat er nun in einem Song festgehalten, der am 21. Januar 2022 weltweit erscheint und bereits erste Medien aufhorchen lässt: «It pertains to silence now» heisst er, auf Deutsch «Es geht jetzt um Stille». Entstanden ist er mit seiner neuen Band The Misconfigurations, von der in den näxchsten Monaten weitere Singles und das Debütalbum erscheinen. In diesem berührenden, eindringlichen und packenden Indierocksong schwingt Melancholie mit – und jede Menge Tierliebe. 

Den Song können Sie ab Freitag hier hören sowie auf allen Streaming-Plattformen. 

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