Homeoffice bedeutet naturgemäss, mehr Zeit zuhause zu verbringen. Dabei fallen einem mitunter Sachen auf, die man sonst im Alltag nicht wahrnimmt. Etwa, wieviele Arten der Kommunikation doch das Büsi besitzt! Doch was will es einem genau sagen? Gerade in solchen Momenten hilft das Nachschlagewerk aus dem Kosmos-Verlag namens «Katzensprache: Mimik – Laute – Körpersprache».

Literatur, die sich mit der Kommunikation zwischen Katze, Mensch und Umwelt befasst, gibt es viele, und auch «Tierwelt online» hat in der Vergangenheit schon entsprechende Werke vorgestellt. Doch das vorliegende Buch zeichnet sich vor allem durch etwas von den anderen ab: Es ist äusserst kompakt, taugt als Erstübersicht und spricht Erwachsene gleichsam an wie die Kinder. 

In drei Schritten zum Katzenexperten
Zusammengestellt hat es Brigitte Rauth-Widmann, Diplom-Biologin, erfahrene Hunde- und Katzenhalterin und Autorin zahlreicher Artikel für Zeitschriften und Bücher. Sie zeigt uns, wie wir in drei Schritten zum Katzenexperten werden. Im ersten Kapitel vermittelt die Autorin einen Überblick über das, was typisch Büsi ist: Von schnurrend verpackter Empathie, wie sie schreibt, bis hin zum Schlafen der Katzen ist hier alles zu finden.

Dabei darf eine wichtige Frage nicht fehlen: Was heisst schon «Miau»? Dieser Laut ist nämlich ganz schön vielseitig. Und wie zeigt die Katze ihre Zuneigung – oder Abneigung? Immer wieder schiebt die Autorin Kapitel «Für Kids» ein, in welchen der Nachwuchs unter anderem lernt, dass Katzen keine Schmuddelkinder sind, sondern sich mit der Katzenwäsche sauber halten. Der Tipp der Autorin: «Achte mal darauf, wie gewissenhaft deine Katze ihren Körper pflegt. Du wirst unschwer erkennen können, dass sie sehr sorgfältig zu Werke geht und nahezu keine Stelle auslässt.» 

Mit solchen grafisch ansprechend gestalteten Kapiteln zielt das Buch auf die ganze Familie. Schliesslich sollen sich ja im Idealfall auch die Kinder um die Katze kümmern und auf jeden Fall verstehen, was das Tier gerade braucht. 

Kompaktes Wissen 
In einem zweiten Schritt vermittelt das Buch Wissenswertes rund um die Katzen: vom gezielten Setzen und der Rolle von Duftmarken bis hin zur Pirsch, auf welcher viel Ausdauer gefragt ist. Das Training darf ebenfalls nicht fehlen: Ein Bilderreigen zeigt, wie schon Babykatzen spielerisch beginnen, sich auf die spätere Jagd vorzubereiten. 

Der dritte Teil des Buches, durch Icons gekennzeichnet, ist den Extras gewidmet: Informationen, die laut der Autorin über das notwendige Grundwissen hinausgehen, aber dennoch gute zusätzliche Informationen bieten. Durchlesen sollten sich Katzenhalter diese Kapitel dennoch. Denn wie Signale wie «geh mir aus dem Weg!» und «Attacke!» angezeigt werden, sollte jeder wissen. Sonst kann es womöglich zu schmerzhaften Missverständnissen kommen. 

Erweitert wird das Werk durch eine Büsi-App, die zahlreiche Filmchen bereit hält: Sie zeigen auf lebendige Art und Weise die verschiedenen Arten der Kommunikation und der Bewegungen, mit denen das Büsi mit uns und der Umwelt interagiert. 

Das Fazit
Mit seinen vielen Bildern und der Gliederung der Texte in übersichtliche Kapitel und kleine Häppchen ist «Katzensprache: Mimik – Laute – Körpersprache» einerseits ein Coffeetable-Buch, das man nach Lust und Laune hervornehmen kann, wenn man gerade ein paar Minuten Musse hat. Gleichzeitig vermittelt es eine gute Übersicht über das Büsi und sein Wesen und lässt sich als Familienbuch gut mit den Kindern anschauen. Um vertieftes Wissen über das Haustier zu giessen, lohnt es sich allerdings, nach der Erstlektüre ein weiterführendes Katzenbuch zu konsultieren. 

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Brigitte Rauth-Widmann Franckh: «Katzensprache: Mimik – Laute – Körpersprache»
Gebunden, 80 Seiten
2. Auflage 2019
Verlag: Kosmos
Ca. 15.- Franken
ISBN: 978-3-440 15753-4