Immer mehr Menschen verzichten auf fleischhaltige Kost oder streichen tierische Produkte komplett aus ihrem Ernährungsplan. Für viele ist es daher nur ein konsequenter Schritt, auch ihre Vierbeiner vegetarisch oder vegan zu ernähren. Doch: Gebiss und niedriger PH-Wert des Magens entsprechen beim Hund dem des Fleischfressers. Auch ist das gustatorische System unserer Vierbeiner ganz auf die fleischreiche Ernährung ausgerichtet. Beim Fressen nehmen sie zuerst den fleischig-herzhaften Umami- Geschmack wahr, denn die dafür empfänglichen Geschmacksrezeptoren liegen vermehrt im vorderen Bereich ihrer Zunge.

Trotzdem: Hunde mögen auch Gemüse. In der Regel können die Vierbeiner alle Gemüsesorten fressen, die auch auf unserem Speiseplan stehen. Roh oder gekocht dürfen sich Hunde ganz nach Gusto an Grünfutter erfreuen. Damit fettlösliche Vitamine besser aufgenommen werden, sollte beim Gekochten immer ein Schuss Öl hinzugefügt werden. Rohkost hingegen kann der Zahnreinigung dienen, wenn es im Stück verabreicht wird. Ist es aber Teil des Menüs, sollte es besser geraspelt sein – das erhöht die Verdaulichkeit für unsere recht kaufaulen Fellnasen. 

Von manchem Gemüse allerdings sollten Hunde besser die Schnauze lassen respektive entsprechende Regeln befolgen. Denn: Wie hoch die giftige Dosis letztlich ist, hängt nicht nur vom jeweiligen Gemüse, sondern auch von der Konstitution des Hundes ab. Übrigens gelten selbige Regeln meist auch für die Ernährung des Halters. 

Gesund und bekömmlich

Karotten 
Die rote Rübe steht bei vielen Hundebesitzern ganz oben auf der Gemüseliste. Reich an Beta-Carotin sind Rüebli beliebter pflanzlicher Ersatz für Kauknochen. Doch nicht alle Hunde stehen auf das harte Gemüse. Besser verabreicht man es geraspelt, gekocht oder püriert.

Zucchini & Co
Viele Hunde lieben den angenehmen Geschmack von Zucchini und anderen Kürbissorten. Gesund sind sie obendrein. Sie können gekocht und roh genossen werden.

Salat
Eher selten bevorzugen unsere Vierbeiner das Salatbeet. Wenn, dann muss es etwas Kna-ckiges wie Chicoree oder Lattich sein. Schädlich ist Blattgemüse keineswegs.

Brokkoli & Co
Wie alle Kohlsorten hat Brokkoli eine blähende Wirkung. Daher sollte er besser gekocht gefüttert werden. Zudem kann roh gefütterter Brokkoli eine bestimmte Art von Blutarmut hervorrufen. Verzichten sollten Hunde trotzdem nicht auf das Grün: Brokkoli enthält viele gesunde Pflanzenstoffe.

Obst
Hunde lieben Obst! Als Leckerli für Zwischendurch eignen sich im Prinzip alle Obstsorten. Nur rohe Holunderbeeren sind für Hunde giftig. Sparsam sollte man auch bei Samen von Stein- und Kernobst sein, da diese hohe Mengen eines Stoffes enthalten, der bei regelmässigem Verzehr zu schweren neurologischen Störungen führen kann. 

Mit Vorsicht zu geniessen

Rosinen
Bei Weintrauben ist zur Vorsicht geraten: Noch immer weiss man nicht, welcher Inhaltsstoff bei Hunden zu erhöhten Kalziumwerten im Blut und in Folge zu akutem Nierenversagen führen kann und ob dieser Stoff in allen Traubensorten enthalten ist. Immer wieder gibt es Hunde, die trotz Weintraubengelage putzmunter bleiben. Man geht daher davon aus, dass nur manche Hunde einen bestimmten Inhaltsstoff nicht vertragen. Also Vorsicht! Die giftige Dosis Wein- trauben kann schon bei 10 bis 30 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht liegen.

Tomate & Co.
Nachtschattengewächse wie Tomaten, Auberginen und Kartoffeln sind für den Hund eigentlich nicht giftig. Vielmehr gilt die Regel: Um die giftigen Alkaloide zu vermeiden sollten sie nie roh, sondern nur gekocht und Tomaten nie grün gegessen werden. Auch im Kochwasser sind diese Stoffe enthalten. Der Verzehr kann zu Schleimhautreizung, Störungen der Gehirnfunktionen und Erbrechen führen.

Bohnen
Auch Bohnen dürfen Hunde – wie Menschen – nur gekocht zu sich nehmen. Selbst Sprossen aus Bohnen sind tabu. Das in Bohnen enthaltene Protein Phasin kann die roten Blutkörperchen verkleben, es kommt zu Erbrechen und Durchfall.

Bärlauch
Bärlauch sollte nur ab und zu sowie in kleinen Mengen dem Futter beigemischt werden – natürlich am besten gekocht. Aufgrund des enthaltenen Allicins können grössere Mengen rohen Bärlauchs zu Blutarmut führen.

Kräuter
Heil- und Gewürzkräuter sollten immer in Massen genossen werden. Während sie in geringer Menge die Nahrung anreichern, können die enthaltenen pharmakologisch wirksamen Stoffe in grösseren Mengen zu Vergiftungserscheinungen führen: So kön- nen Salbei und Pfefferminz Zitterkrämpfe hervorrufen, Petersilie bei der trächtigen Hündin eine Frühgeburt auslösen.

Gefährlich bis giftig

Avocados
Besondere Vorsicht ist bei Avocados geboten: Schon in kleiner Menge schädigt das enthaltene Gift Persin bei Hunden den Herzmuskel und kann zum Tod führen. Erste Anzeichen sind Atemnot, Husten und erhöhte Pulsfrequenz.

Zwiebel und Knoblauch
Zwiebel und Knoblauch enthalten einen Stoff, der beim Hund die roten Blutkörperchen zerstören kann. Ob roh, gekocht, gebraten, getrocknet oder pulverisiert – im Gegensatz zum Phasin in Bohnen behält dieses Gift seine Wirkung immer! Mit einer mittelgrossen, gegrillten Zwiebel zum Beispiel würde bei vielen Hunden bereits die giftige Menge erreicht. Typische Vergiftungserscheinungen sind Appetitlosigkeit, blasse Schleimhäute, Durchfall und Erbrechen.

Lauch und Schnittlauch
Auch Lauch und Schnittlauch gehören definitiv nicht auf den Futterplan von Hunden. Alle Lauchgewächse sind für unsere Vierbeiner in jeglicher Form giftig und daher tabu.