Zecken an sich wären nicht gefährlich. Aber sie können Krankheiten übertragen, die beim Menschen zu grossen Gesundheitsproblemen führen können. Zwei Krankheiten sind es hauptsächlich, von denen wir uns in Acht nehmen müssen: die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis, auch Zeckenenzephalitis genannt, ist eine Gehirnentzündung. In grossen Teilen des Schweizer Mittellandes trägt rund ein Prozent der Zecken dieses Virus in sich (siehe Karte des Bundesamtes für Gesundheit). Wer von einer infizierten Zecke gebissen wird, spürt möglicherweise nach ein bis zwei Wochen grippeartige Symptome, manche merken aber auch nichts davon. Bei einzelnen Patienten können Lähmungen auftreten, die in seltenen Fällen gar zum Tod führen. Heilen lässt sich die Krankheit nicht, jedoch gibt es eine zuverlässige Impfung. Diese wird Menschen empfohlen, die sich oft in Risikogebieten im Wald aufhalten.

Gegen die Borreliose hingegen gibt es keine Impfung. Laut offizieller Schätzung erkranken jedes Jahr 10'000 Menschen daran. Bei einigen werden Wochen, Monate oder gar Jahre nach dem Stich die Gelenke oder das Nervensystem befallen. Unbehandelt kann es zu bleibenden Schäden kommen. Wird die Krankheit rechtzeitig bemerkt, kann sie jedoch mit Antibiotika behandelt werden. Ein Anzeichen für eine Infektion kann eine Rötung um die Einstichstelle sein, die sich ringförmig ausbreitet.

Vorbeugen ist besser
In jedem Fall ist es natürlich am besten, wenn sich die Infektion gar nie auf den Menschen übertragt. Zum Vorbeugen empfiehlt sich einerseits Kleidung, welche gut abschliesst. Da die Zecken gerne im Gras lauern, sollte ihnen insbesondere zwischen Schuhen und Hosen das Vordringen zur Haut verunmöglicht werden. Antizeckenspray auf Haut und Kleider helfen zusätzlich, das Risiko zu verringern.

Anderseits ist es wichtig, die Zecke rasch zu entfernen, wenn sie doch mal zugebissen hat. Denn es dauert jeweils ein paar Tage, bis sich eine allfällige Infektion auf den Menschen überträgt. Also suchen Sie den Körper nach jedem Waldspaziergang gründlich ab. Um eine Zecke zu entfernen, packen Sie sie mit der Pinzette möglichst nahe an der Haut und ziehen sie sorgfältig heraus. Die Einstichstelle sollte anschliessend desinfiziert werden. 

Exponierte Hunde, glückliche Katzen
Das Entfernen von Zecken funktioniert bei Hunden genau gleich wie beim Menschen. Das Vorbeugen mittels guter Kleidung hingegen kommt natürlich nicht in Frage. Deshalb empfehlen Experten umso mehr, die Tiere mit Spray zu schützen. Nach Zeckenbissen können Zecken Borreliose, FSME und eine Reihe anderen Krankheiten auf Hunde übertragen. Mit den Impfungen verhält es sich gerade umgekehrt wie beim Menschen: Gegen FSME gibt es keine Impfung, gegen Borreliose hingegen schon. Ob und wann diese sinnvoll ist, besprechen Sie am besten mit Ihrem Tierarzt.

Gute Nachricht für Katzenhalter: Krankheiten wie Borreliose und FSME sind zwar auch übertragbar, aber nur sehr selten brechen sie tatsächlich aus. Trotzdem sollten auch Katzen Zecken immer entfernt werden. Auch können die Katzen ebenso wie Hunde mit Halsbändern und Spot-on-Produkten gegen die Blutsauger geschützt werden. Besprechen Sie den allfälligen Einsatz solcher Mittel mit dem Tierarzt.