Die Wohlfühltemperatur von Pferden liegt bei rund sieben Grad. Entsprechend belastend ist es für die Vierbeiner, wenn das Thermometer mehr als 30 Grad anzeigt. Das gilt besonders für nordische Pferderassen wie Isländer und für Kaltblüter. Mit ein paar gezielten Massnahmen können Rösseler ihren Pferden aber Abkühlung verschaffen und damit hitzebedingten Kreislaufproblemen trotzen.

Während der Sommermonate ist eine Haltung in einer Box, die sich bei hohen Temperaturen schnell erhitzt, unbedingt zu vermeiden. Ein Stall brauche immer Luftaustausch, besonders im Sommer, damit kein Hitzestau entstehe, sagt Sandra Schaefler von der Fachstelle Heimtiere/Pferde des Schweizer Tierschutzes. Aber auch auf der Weide braucht es schattige Plätze, die gross genug sind.

Duschen gegen Hitze und Insekten
Mindestens genauso wichtig ist der permanente Wasserzugang. Am besten eignen sich Selbsttränken, weil Wasser in Wannen und Bottichen schnell verschmutzt und Mücken ihre Eier darin ablegen können. In der Herde ist es zudem wichtig, mehrere Tränken einzurichten, weil sonst die rangniedrigsten Tiere leer ausgehen. Ebenso dürfen ein Salzleckstein und ein Mineralleckstein auf keiner Pferdeweide fehlen, damit der Salzverlust ausgeglichen werden kann.

Der Ausritt findet am besten in den kühleren Morgen- oder Abendstunden statt und darf laut Schaefler auch in Gewässer führen, solange das Badevergnügen für Ross und Reiter ungefährlich ist. Als Alternative oder Ergänzung bietet sich eine Dusche für das Pferd an. Besonders erfrischend wirkt dabei die Befeuchtung der Oberschenkelinnenseiten. Danach sollte man das Pferd abtrocknen und nicht tropfend zurück auf die Weide lassen. Das hilft auch gegen lästige Insekten, die den Pferden im Sommer neben den hohen Temperaturen zu schaffen machen und die der Schweiss anlockt.  

Zum Schutz vor Fliegen rät die Tierschutzstiftung «Vier Pfoten» zudem Ställe, Weiden und Paddocks regelmässig zu reinigen und vom Mist zu befreien. Hausfliegen können nämlich durch den kontinuierlichen Schmutzübertrag zu Augenentzündungen führen. Deshalb ist eine Maske, welche die Augen bedeckt, eine gute Option. Der Körper kann mit einer Fliegendecke geschützt werden.

Zwar gibt es keinen absoluten Schutz, aber ein paar Mittel können die Zahl der Insekten einschränken. «Wer sein Pferd mit verdünnten ätherischen Ölen wie Citronella- oder Lavendelöl einreibt, kann sie ganz natürlich abwehren», sagt Lucia Oeschger von «Vier Pfoten». Man sollte die Öle allerdings erst auf einer kleinen Hautfläche auftragen, um zu testen, ob das Pferd allergisch darauf reagiert.