Wie wir Menschen regelt das Pferd seine Körpertemperatur durch Schwitzen. Bei körperlicher Anstrengung kann ein Pferd bis zu 12 Liter Schweiss pro Stunde verlieren, doch auch sommerliche Temperaturen führen zu einem hohen Wasserverlust. Um den Flüssigkeitsmangel auszugleichen, sollte das Pferd mehrmals am Tag seinen Durst stillen können – oder noch besser, unbeschränkt frisches Trinkwasser zur Verfügung haben. Das gilt für den Stall, wie auch für die Weide. Nur ist es auf der Weide nicht immer einfach, ausreichende Mengen von Wasser in Trinkwasserqualität zur Verfügung zu stellen. Mehrmals täglich gefüllte Wasserkübel auf die Weide zu schleppen ist nicht nur anstrengend, sondern oft aus Zeitgründen nicht möglich.

Im Idealfall, wenn sich ein Wasseranschluss in der Nähe der Weide befindet, sollten Selbsttränken installiert werden. Sie sind praktisch, einfach sauber zu halten, arbeitssparend und versorgen die Weidepferde stets mit frischem Wasser. Als Fluchttiere sind Pferde darauf «programmiert», möglichst viel Wasser in kurzer Zeit aufzunehmen. Wer eine Selbsttränke kauft, sollte darauf achten, wie viele Liter Wasser in der Minute sie fliessen lässt. Die Fliessgeschwindigkeit hängt zum einen vom Mechanismus der Selbsttränke ab, von den Ventilen sowie vom vorhandenen Wasserdruck. Die Tränkebecken sollten gross und tief sein und aus Edelstahl oder splitterfreiem Kunststoff, damit sich die Pferde nicht verletzen. Die einwandfreie Funktion der Selbsttränken muss täglich überprüft und die Becken regelmässig gereinigt werden.

Pferde verwandeln natürliche Wasserstellen schnell in Matsch
Ist kein Wasseranschluss vorhanden, aber die Weide gut befahrbar, ist der Tränkewagen eine praktische Alternative. Die mobilen Tanks aus Stahl oder Fiberglas haben je nach Grösse ein Fassungsvermögen von bis zu 1200 Litern und können mit einem Zugfahrzeug auf die Weide gebracht werden.

Pferde trinken auch sehr gerne aus offenen Behältern wie Wannen, Trögen und Bottichen, die jedoch den Nachteil haben, dass das Wasser darin sehr schnell verschmutzt, faulig wird, sich Algen bilden und Insekten ihre Eier darin ablegen. Das tägliche Auffüllen und Reinigen dieser Behälter ist sehr arbeits- und zeitaufwendig.

Eine natürliche Wasserquelle auf der Weide – sei es ein Bach, ein Teich oder See – löst nicht automatisch alle Wasserversorgungs-Probleme. Pferde zertreten das natürliche Ufer in kürzester Zeit und verschmutzen das Wasser, wenn sie zum Trinken in Bäche oder Seen steigen. Pfützen und der matschige Boden rund um natürliche Wasserquellen bieten ideale Bedingungen für Parasiten, schädliche Keime und andere Krankheitserreger. Möchte man natürliche Gewässer als Trinkstellen nutzen, sollte ein flacher Einstiegsplatz gekiest oder sogar betoniert und andere Bereiche abgezäunt werden. Umweltschonender wäre die Installation einer Weidepumpe, die das Wasser an einen besser geeigneten Tränkeplatz auf der Weide befördert.  

Für welche Methode man sich auch entscheidet, wichtig ist es, dass die Tränke leicht zu reinigen ist, möglichst im Schatten steht und von mehreren Seiten erreichbar ist. Bei einer grösseren Herde muss gewährleistet sein, dass rangniedrige Tiere ebenfalls genügend Wasser bekommen, auch wenn das bedeutet, dass mehrere Tränken aufgestellt werden müssen. Wird auf der Weide zusätzlich Heu gefüttert, sollte man darauf achten, Fress- und Tränkeplatz möglichst weit auseinanderzuhalten. Damit reduziert man einerseits die Verschmutzung, andererseits können rangniedrige Pferde ungestört trinken, während die ranghöheren fressen.