Tauben sind bei der Auswahl ihrer Nistgelegenheiten alles andere als wählerisch. Wohl jeder hat schon Strassentauben gesehen, die selbst auf kleinster Fläche ein Nest gebaut haben. Selbst inmitten von Tauben-Abwehrstacheln auf Fenstersimsen sind sie in der Lage, ein Nest zu bauen. Sie sammeln dazu jede Menge Nistmaterial unterschiedlichster Art. Auch da sind sie nicht anspruchsvoll: Halme, kleine Äste, Holzstücke aber auch Plastikteile und vieles mehr erachten sie als geeignet. In einem Strassentauben-Nest findet man so ziemlich alles.

Bei Rassetaubenzüchtern ist das anders. Sie bieten ihren Tieren ideales Nestbaumaterial an. Dabei hat es sich durchgesetzt, möglichst viele verschiedene Varianten anzubieten. Verschiedene Strohsorten, Birkenreisig, abgeschnittene Stängel von Salbei, Pfefferminze, Tabakstängel, im Herbst gesammelte Stängel von Walnusslaub und viele andere Alternativen; der Vielfalt sind hier wirklich keine Grenzen gesetzt. Hier hat jeder seine Vorlieben und dennoch sollte der Taubenhalter immer wieder Neues ausprobieren. Er wird verwundert sein, wie schnell sich Tauben auf Neuerungen einlassen und wie ihnen jedes neue Material neue Impulse zum Nestbau gibt.

Um dem Taubennest mehr Stabilität zu geben, greifen Züchter schon lange auf Nistschalen zurück. Diese haben sich durchgesetzt und haben den grossen Vorteil, dass das Nest meist nicht auseinanderbricht, sondern fest beisammenbleibt. Gerade bei Zuchtpaaren, die nur wenig Nestbaumaterial eintragen, ist das nicht zu unterschätzen. In alten Büchern finden sich oft Hinweise auf geflochtene Körbe. Heute sieht man diese nur noch bei ganz wenigen Züchtern, was eigentlich schade ist. Denn auch sie erfüllen alle Bedingungen für ein erfolgreiches Nisten.

Gestapelt ins Jahr starten
Eine gute Nistschale muss nicht nur zusammenhalten, sie muss auch den Küken Halt geben. Besonders wichtig ist das, wenn nur ein einziges Küken schlüpft, das sich nicht an seine Geschwister lehnen kann. Eine raue Oberfläche ist dafür ideal. Ohne eine solche kann es beim Taubennachwuchs zu Grätschbeinen kommen. Abhilfe können hier Nesteinlagen bringen, wie sie der Fachhandel anbietet. Dazu muss auch die Nistschale selber über eine gewisse Standfestigkeit verfügen.

Da das Kotaufkommen der Küken während der Nestlingsphase recht hoch ist, sollten die Nistschalen leicht zu reinigen sein. Nach einer Brut reicht es, sie grob zu putzen, aber spätestens im Herbst sollte man sie einer Grossreinigung unterziehen, um sie zu überwintern. Um sich diese Arbeit zu ersparen, kann der Züchter seine Nistschalen auch in Zeitungspapier einpacken. Am besten stellt er die Nistschale dazu auf einen grossen Zeitungsbogen und schlägt diesen in das Nistschaleninnere. 

Damit sich die Zeitung eng an die Schalen anschmiegt, ist es sinnvoll, die Nistschalen vor dem Gebrauch gestapelt zu lagern. Vorausschauende Züchter machen das schon im Herbst und bewahren ihre Nistschalen den ganzen Winter über gestapelt auf. Wenn die Zucht startet, ist die Arbeit schon gemacht. Diese Methode kann bei allen Nistschalentypen anwendet werden. Und dennoch hat jeder Züchter seine Vorlieben. Wie so oft sollte man aber auch hier seine Wahl immer mal wieder überdenken. Der Nistschalen-Check auf der folgenden Seite soll eine Entscheidungshilfe bieten.

<drupal-entity data-embed-button="media" data-entity-embed-display="view_mode:media.teaser_big" data-entity-embed-display-settings="[]" data-entity-type="media" data-entity-uuid="c183934e-ee00-49ce-bfb4-f3444aff41f7" data-langcode="de"></drupal-entity>