Wasser, Licht und Sauerstoff genügen auf Dauer nicht: Wie alle Gewächse benötigen auch Zimmerpflanzen von Zeit zu Zeit zusätzliche Nährstoffe, um zu gedeihen. Besonders wichtig sind Stickstoff, Phosphor und Kalium, die der Pflanze zu gutem Wachstum und kräftigen Wurzeln verhelfen. Auch Spurenelemente wie Schwefel und Kalzium tragen zur Gesundheit bei. Diese Nährstoffe müssen der Pflanze regelmässig zugeführt werden – allerdings nur in Massen. «Beim Düngen gilt stets: weniger ist mehr», sagt Jonathan Imhof, Geschäftsführer des Online-Shops Zimmerpflanzen.ch. Denn eine Überdüngung führt dazu, dass die Pflanze Wasser und Nährstoffe nicht mehr aufnehmen kann – sie verwelkt. 

Wie oft gedüngt werden soll, hängt von der Pflanze ab: Blühende und schnell wachsende Zimmerpflanzen brauchen mehr Nährstoffe als langsam wachsende; so kommen beispielsweise Sukkulenten mit sehr wenig Dünger aus. Wer mit dem Düngen beginnen möchte, sollte sich also vorab informieren, welche Ansprüche die jeweilige Pflanze hat. Eine Grundregel des Düngens gibt es dennoch: nicht zu viel und nicht zu oft. Imhof empfiehlt, Zimmerpflanzen zwischen März und Oktober alle zwei Monate bis maximal einmal pro Monat zu düngen und dabei nur halb so viel Dünger zu verwenden wie vom Hersteller empfohlen. «Damit ist man bei allen Zimmerpflanzen auf der sicheren Seite.» 

Flüssigdünger und Düngestäbchen
Ganz wichtig: Im Winter wird nicht gedüngt. «Durch den Lichtmangel kann die Pflanze die Nährstoffe nicht optimal aufnehmen, und es droht eine Versalzung der Wurzeln, was zum Tod der Pflanze führen kann», erklärt Imhof. Grundsätzlich sollte das Düngen nicht als «Notfallmedizin», sondern als Grundversorgung eingesetzt werden – zumal Mangelerscheinungen oft auf andere Faktoren wie zu wenig Licht zurückzuführen sind.

Zimmerpflanzendünger werden im Handel in zahlreichen unterschiedlichen Formen und Zusammensetzungen angeboten. So gibt es organische, mineralische und organisch-mineralische Dünger, die in flüssiger Form, als Pulver, Granulat oder Düngestäbchen erhältlich sind. Flüssigdünger eignen sich gut für Erdkulturen und sind, vorsichtig dosiert, für viele Zimmerpflanzen eine gute Wahl. Sie haben den Vorteil, dass sie mit dem Giesswasser direkt an die Wurzeln gelangen. 

Als Alternative bieten sich Langzeitdünger an, zum Beispiel Stäbchen, die in Wurzelnähe in die Erde gesteckt werden und dort ihre Nährstoffe langsam abgeben, oder Granulat, das man unter die Erde mischt. Damit kann man das Düngen für Monate vergessen, die Gefahr einer Überdüngung ist gering. 

Ein Spezialfall sind Hydrokulturen: Hier rät der Zimmerpflanzenprofi Jonathan Imhof, einen rein mineralischen Volldünger zu verwenden. Bei diesem sind die Nährstoffe bereits gelöst und direkt pflanzenverfügbar, während sie bei organischen Düngemitteln zuerst von Mikroorganismen zersetzt werden müssen. «Wenn aber das organische Medium, also die Erde, fehlt, sind auch keine Mikroorgansimen da, die den Biodünger verfügbar machen können, und es droht Fäulnis an den Wurzeln.» Unmittelbar nach dem Umtopfen empfiehlt es sich übrigens nicht zu düngen: Die frische Erde enthält für die nachfolgenden Wochen genügend Nährstoffe.