Pflanzen sind im Herbst besonders üppig, so dass sie zurückgeschnitten werden, wenn sie an ihre Winterplätze gestellt werden. Die Versuchung ist gross, aus den Rückschnitten, beispielsweise von der Zimmerlinde oder vom Oleander, Schösslinge zu ziehen. Leider aber wurzeln sie meist nicht an und gehen nach einigen Wochen ein. Warum? Sie waren doch dank der Sonneneinstrahlung während des Sommers stark

Die Lust zum Wachsen

Im Frühling erwachen in Pflanzen neue Kräfte. Intensiveres Sonnenlicht und länger werdende Tage bewirken, dass Pflanzen austreiben. Der Gärtner sagt: Sie haben Lust zum Wachsen.

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Schössling schlägt Wurzeln

Das ist der richtige Zeitpunkt, Schösslinge zu ziehen. Die Kraft, die in den Pflanzen steckt, wirkt sich positiv auf den Anwurzelungsprozess aus. Der ins Wasserglas gestellte Schössling schlägt, ja nach Art, nach wenigen Wochen Wurzeln, so dass er in humose Erde gesetzt werden kann. Die lichtintensive Zeit hilft der Pflanze, schnell Wurzeln zu schlagen. Sie gedeiht und wird grösser.

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Vegetative Vermehrung

Wenn Pflanzen durch Schösslinge vermehrt werden, dann wird dies als vegetative Vermehrung bezeichnet im Gegensatz zur generativen Vermehrung, wo Pflanzen ausgesät werden.

Frische Triebe schneiden

Werden verholzte Triebe zum Ziehen von Schösslingen abgeschnitten, dauert der Anwurzelungsprozess lange. Frische Triebe hingegen schlagen meist bald Wurzeln. Nicht alle Pflanzen lassen sich durch Stecklinge vermehren. Grundsätzlich klappt es aber bei solchen, die im Frühling kräftig austreiben.

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Alt durch jung ersetzen

Viele tropische Pflanzen können durch Schösslinge vermehrt werden. Das ist praktisch. Gerade im Frühling zeigt sich, dass einige im Winter im Zimmer ihre Form verloren haben. Das heisst, dass Stängel in die Höhe geschossen sind, oben wohl Blätter bilden, die unteren aber dürr geworden sind. Da empfiehlt es sich, aus den bestehenden Trieben Jungpflanzen zu ziehen, so dass die alte aufgegeben werden kann.

Feuchte, humusreiche Erde für Stecklinge

Beispiele sind das Zebraampelkraut oder Begonienarten wie die Forellenbegonie oder das Elefantenohr. Triebe dieser Arten können im Frühling sogar ohne, dass sie in einem Wasserglas Wurzeln geschlagen haben, direkt in feuchte, humusreiche Erde gesteckt werden. Sie wachsen auch so weiter. Auch von Oster- und Weihnachtskaktus und weiteren Blattkakteenarten können durch Stecklinge Jungpflanzen gezogen werden. Vom bekannten Umsambaraveilchen oder Saintpaulia können Blätter abgebrochen und in feuchte, humusreiche Erde gesteckt werden. So bilden sich mit den Wochen und Monaten junge Pflanzen. Töpfe mit Stecklingen dürfen nie austrocknen.

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Pflanzenbestand vermehren

Es bereitet Freude, Pflanzen selbst zu vermehren. Am besten gelingt dies im Frühling. Der Pflanzenbestand lässt sich so erweitern. Oder alte, verholzte Exemplare können durch selbst gezogene Junge ersetzt werden. Zudem sind solche Jungpflanzen willkommene Geschenke.

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