Für die Winterferien mit dem Hund bedarf es vorab einiger Überlegungen und etwas Planung. Wintersportfreaks, die keinesfalls auf die Skidauerkarte verzichten wollen, sollten ihren Hund für diese Zeit lieber bei Freunden oder Verwandten unterbringen, als ihn möglicherweise den ganzen Tag mit nur ein bis zwei kurzen Unterbrechungen in einem Hotelzimmer oder Appartement einzusperren. 

Wenn man jedoch gemeinsam mit seinem Vierbeiner etwas erleben will, empfiehlt es sich, vorgängig beim Fremdenverkehrsbüro nach der Hundefreundlichkeit eines Ortes zu fragen. Zudem ist die Quartierauswahl ein wichtiger Aspekt. Wer sich gerne selbst versorgt, ist mit einem Appartement, einer Ferienwohnung, einem Haus oder einer Hütte gut beraten. Wohnt man hingegen lieber in einem Hotel, sollte vorab unbedingt geklärt werden, ob der Vierbeiner im Speisesaal oder anderen Lokalitäten der Anlage willkommen ist, damit es nicht erst vor Ort zu Überraschungen kommt. «Wenn man den Hund im Hotel­zimmer allein lassen muss, sollte er dies schon von zu Hause her kennen. Seine ihm bekannte Decke oder Box ist dann besonders wichtig, damit er sich auch an einem fremden Ort wohlfühlt», rät Evelyn Streiff, Inhaberin des Ausbildungszentrums Triple-S in Eptingen BL. 

Nicht vergessen
Im Gepäck darf nie eine Notfall-Apotheke vom Tierarzt fehlen, denn schnell gibt es im Winter rissige Pfoten oder Verletzungen durch scharfkantiges Eis. Auch Magen-Darm-Probleme durch Schneefressen sind häufig. Ausserdem kann es zu Husten, Bindehaut- und Blasenentzündung kommen, sowie bei alten Hunden zu Arthroseschüben.

Schlitteln und Wandern 
Als Hundebesitzerin oder Hundebesitzer muss man auch in den Winterferien nicht auf sportliche Aktivitäten verzichten. So gibt es mancherorts extra Langlaufloipen, neben denen der Hund herlaufen darf. Hat man vor, die Pistenverhältnisse bei einer flotten Abfahrt zu testen, sollte man sich vorab erkundigen, ob es eventuell eine stundenweise Hundebetreuung im Hotel oder in der Wohnanlage gibt. 

An das Begleiten eines Schlittens muss sich der Vierbeiner langsam gewöhnen und lernen, aus Sicherheitsgründen einen gewissen Abstand zu halten. Daher sollte dies bereits zu Hause geübt werden. Etwas grössere, entsprechend vorab trainierte Hunde können, mit einem speziellen Zuggeschirr ausgestattet, einen unbemannten Schlitten ein Stückchen bergauf ziehen. Bei der anschliessenden Talfahrt sollte man den Vierbeiner nicht überfordern. «Besser erstmal mit kurzen Strecken beginnen», empfiehlt Streiff. 

Viel Spass bringen ausgiebige Wanderungen. Die Hunde zeigen ihre Begeisterung an der weissen Pracht durch ausgelassenes Wälzen im Schnee. Wilde Spiele im Tiefschnee sind allerdings nur im Tal zu empfehlen. Diese werden noch lustiger, wenn der Vierbeiner mit Artgenossen toben darf. Am Berg selbst sollte sich der Hund nicht vom gesicherten Weg entfernen. 

«Richtig kurzweilig wird’s, wenn man dem Vierbeiner unterwegs einige Aufgaben stellt. So kann er beispielsweise einen fallen gelassenen Handschuh apportieren», sagt die Hundeerziehungsberaterin. Oder man versteckt sich kurzzeitig hinter einem Baum oder Schneehaufen und lässt sich suchen. 

Pferdeschlitten und Abendruhe 
Ist der Hund «eingeschneit», gilt es zu bedenken, dass durch den getauten Schnee das Fell nass wird und sich der Vierbeiner leicht erkälten kann. «Ein trockenes Handtuch zum Abrubbeln und ein kuscheliges Liegedeckchen gegen Bodenkälte müssen immer griffbereit sein», sagt Streiff. 

Nach einem Spaziergang auf gestreuten Wegen sollten die Hundepfoten mit lauwarmem Wasser von Streusalz gereinigt und, zum Schutz vor rissigen Ballen, mit Vaseline eingerieben werden. Bilden sich viele Schneeklumpen im langen Fell, beendet man einen Spaziergang lieber und löst den Schnee im Haus mit warmem Wasser auf. Damit Schneefressen aus Durst unterbleibt, empfiehlt sich die Mitnahme einer kleinen Thermoskanne mit lauwarmem Wasser, das man dem Hund unterwegs anbieten kann.

Auf der Skipiste ist Vorsicht angesagt – vor allem bei Skiliften. «Auch wenn manche Schleppliftbesitzer ein Mitlaufen des Vierbeiners erlauben, sollte man die Hunde besser  nicht frei laufen lassen», sagt Evelyn Streiff. Das Unfallrisiko sei zu hoch. In Gondelbahnen und Sesselliften darf der Hund in der Regel mitfahren. Trotzdem kann man über die Zumutbarkeit einer überfüllten Gondel für den Hund streiten, denn schnell verletzt ein harter Plastik-Skischuh in der Enge eine Pfote und bewegt den Vierbeiner in Panik eventuell zu einem reflexartigen Schnappen.

Sehr beliebt sind Pferdeschlittenfahrten. Kennt der Hund jedoch keine Pferde, verbietet man ihm lieber den riskanten Freilauf nebenher zugunsten einer interessanten Rundumsicht von oben aus. Generell gilt absolute Rücksichtnahme auf Wildtiere, die im Winter ohnehin durch weniger Nahrung geschwächt sind. Daher müssen Hunde in wildreichen Gebieten unbedingt an die Leine. 

Auch ausreichende Ruhepausen sind für den Vierbeiner wichtig, denn die viele Bewegung im Schnee ist anstrengend und ermüdend. Natürlich darf der Hund generell nicht überfordert werden, seine Kondition muss langsam aufgebaut werden. Und abends brauche der meist erschöpfte Hund dann unbedingt seine wohlverdiente Ruhe, rät Hundepsychologin Streiff. «Eisbars, Discos und Hüttenpartys sind für den Vierbeiner tabu. Auch Heimatabende und Blasmusik sind Hunden ein Gräuel.» Zum Schlittschuhlaufen sollte der Vierbeiner ebenfalls nicht mitgenommen werden, denn er kann sich auf der glatten Eisfläche, an spitzen Eiskanten oder durch die scharfkantigen Kufen der Schlittschuhe empfindlich verletzen.

In jedem Fall wird ein gut geplanter Winterurlaub Zwei- und Vierbeiner wegen der vielen gemeinsamen Aktivitäten noch enger zusammenschweissen.