Schmökerecke
Persönlichkeitsanalyse für Hunde
Hundetrainerin Hanna David hat ein Buch zur Persönlichkeitsanalyse des Hundes verfasst.Weshalb sie auf diese Idee kam und was das Wissen um die Persönlichkeit des Vierbeinersbringt, erklärt sie im Kurzinterview.
Frau David, man sagt ja, dass Hund und Herrchen respektive Frauchen sich oft äusserlich ähnlich sehen – wie steht es bei der Persönlichkeit?
Menschen suchen sich entweder Hunde aus, die von der Persönlichkeit her sehr ähnlich sind oder dann komplett entgegengesetzt. Es ist oft so, dass, wenn ich als Halter eher wenig Kontakt zu anderen Menschen suche, auch meinem Hund wenig Kontaktfreudigkeit zuschreibe. Dazu muss aber gesagt sein, dass die eigene Wahr-nehmung davon, ob ein Hund introvertiert oder eher extrovertiert ist, sehr subjektiv und immer eine Momentaufnahme ist.
Was bringt es dem Hundehalter, die Persönlichkeit des Hundes zu kennen?
Die Kenntnis gibt Antwort auf verschiedene Verhaltensfragen, beispielsweise, wieso mein Hund nicht gerne mit anderen Hunden auf der Hundewiese spielt. Es gibt auch Hunde, die Stress nicht nach aussen zeigen. Wenn man als Halter Kenntnis über die Persönlichkeit seines Hundes hat, kann man das eigene Verhalten anpassen. Beispielsweise mit dem introvertierten Hund nicht ständig durch die überfüllte und laute Stadt spazieren.
Können und sollen gewisse Persönlichkeitsmerkmale abtrainiert werden?
Es ist sinnvoll, dem Hund Hilfestellung zu geben, etwa, was die emotionale Stabilität betrifft. Damit er dann Strategien besitzt, um besser mit Frust und Stress umzugehen. Verändern wollen wir einen Hund aber nicht.
Können sich Hundepersönlichkeiten mit dem Alter verändern?
Grosse Ereignisse, wie ein Todesfall in der Familie oder eine Scheidung, können beim Menschen eine Persönlichkeitsveränderung bewirken. Es kann auch beim Hund so sein, dass er etwa durch schlechte Erfahrungen introvertiert wird. Deshalb sind viele Tierschutzhunde auf der introvertierten Seite. Es gibt natürlich auch genetische Voraussetzungen, die eine Persönlichkeit bestimmen.
Wie kamen Sie auf die Idee, ein Buch über die Persönlichkeitsanalyse bei Hunden zu verfassen?
Ich besitze zwei vollkommen unterschiedliche Hunde. Sie sind vom Verhalten her wirklich wie Schwarz und Weiss. Da ist mir dieses Persönlichkeitsthema zum ersten Mal aufgefallen und ich begann mich damit auseinander-zusetzen. Ich bin Hundetrainerin und biete in meinen Coachings bereits seit einiger Zeit Persönlichkeitsana-lysen an.
Ist die Persönlichkeitsstruktur bei anderen Tieren ähnlich gut erforscht wie bei den Hunden?
Auch bei anderen sozialen Tieren wie Katzen oder Pferden gibt es ganz viele bunte Persönlichkeiten und man kann die Erkenntnisse zur Hundepersönlichkeit sicher auch ein Stück weit auf diese Tiere übertragen. Ob die Persönlichkeitsstrukturen da aber bereits gut erforscht sind, kann ich ehrlicherweise nicht sagen.
Hanna David: «Persönlichkeitsanalyse für Hunde»135 Seiten,
155 Farbfotografien
Kosmos-Verlag[IMG 2]
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