Kommunikationsstrategien für Menschen
Warum Vierbeiner den Hundeblick und Miauen einsetzen
Mit grossen Augen sieht einem Bello an – als würde er direkt in die Seele schauen. Wer kann diesem Blick schon widerstehen? Oder dem herzzerreisenden Miauen des Büsis?
Hund und Katze leben seit Jahrtausenden mit dem Menschen zusammen. Ihre Domestizierung könnte unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem eigneten sich beide Lebewesen Kommunikationsstrategien an, um mit dem Menschen einfacher kommunizieren zu können. Hauptsächlich um die eigenen Bedürfnisse mitteilen zu können, so dass der Mensch versteht, was man möchte. Teilweise nehmen Tiere menschliche Verhaltensweisen, Gestiken und Laute an.
Treuer Hundeblick
Der Hundeblick ist evolutionstechnisch kein Zufall – laut National Geographic haben Jahrtausende der Domestizierung die Anatomie der Gesichtsmuskeln des Hundes verändert. Durch diese Veränderung sind die Emotionen von Hunden für uns einfacher zu lesen. Wenn Hunde Menschen anblicken, ziehen sie ihre Augenbrauenmuskeln hoch, so dass ihre Augen grösser und ansprechender wirken. Menschen kommunizieren viel mit ihren Augenbrauen, auch ungewollt sind sie Teil der Mimik.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass Hunde die Brauen bewusst heben. Seit mehr als 20'000 Jahren leben Hund und Mensch zusammen – in dieser Zeit entwickelten Hunde eine aussergewöhnliche Fähigkeit menschliche Emotionen zu lesen. Sie können das teilweise sogar besser als Primaten.
Die Augenbrauenmuskeln von Hunden sind viel stärker ausgeprägt als jene von Wölfen. Dies weist auf eine klare Anpassung an den Menschen hin. Dabei handle es sich aber nicht um bewusste Selektion, sondern verschafften Hunden einfach einen Vorteil bei der Interaktion mit Menschen.
Selbst domestizierte Büsis
Katzen lebten Jahrtausende mit dem Menschen zusammen, ohne sich effektiv zu domestizieren. Ihr Erbgut veränderte sich lange nicht und sie haben auch immer noch die gleichen Fellzeichnungen. Als der Mensch vor 12'000 Jahren begann Getreide anzubauen, lockte dies Mäuse und Ratten an. Denen folgten die Katzen. So sollen die kleinen Raubkatzen mit dem Menschen in Kontakt gekommen sein.
Katzen sind zwar domestiziert, doch ihr Erbgut hat sich nur gering verändert. Was sich verändert hat, ist ihre Kommunikation mit Lauten. Kätzchen miauen, um der Mutter etwas mitzuteilen. Erwachsene Katzen kommunizieren untereinander nur sehr selten mit Miauen. Die Kommunikation mit Menschen findet aber oft durch Miauen statt.
Diese verbale Kommunikation der Bedürfnisse haben Katzen, die mit Menschen zusammenleben, auch im Erwachsenenalter beibehalten. Miauen kann ein Ausdruck der Freude, des Hungers oder auch der Angst sein. Eigne Katzenrassen sind aber auch einfach «gesprächig», wie beispielsweise Siamkatzen.
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