Im Internet kursieren immer wieder Videos von Katzen, welche sich durch alle möglichen Spalten, Löcher oder Lücken zwängen. Oder Vierbeiner, die es sich in Vasen gemütlich machen, obwohl man von blossem Auge nicht vermuten würde, dass darin eine Katze Platz hat. Die Samtpfoten sind so flexibel, dass sie auch schon mal scherzend als «liquid», zu deutsch flüssig bezeichnet werden. Weshalb können sich Katzen so «verformen»? 

Körperbau der Katze 

Grundsätzlich wird oft behauptet, dort wo der Katzenkopf durchpasst, passt auch der Rest des Tieres durch. In der Tat ermöglicht vor allem der Körperbau der Vierbeiner das «Durchquetschen». Katzen haben mindestens 40 Knochen mehr als der Mensch.  Die Schulterblätter sind nicht durch Knochen mit dem Körper verbunden, sondern durch Muskeln. Das Gleiche gilt für die Schlüsselbeine, die eher klein sind. Dadurch haben die Katzen einen sehr schmalen Brustkorb, was beim «Durchschlüpfen» von engen Spalten hilft. Das ist ein Vorteil bei der Jagd auf kleine Beutetiere wie Mäuse, aber auch beim Verstecken und bei der Flucht vor potenziellen Raubtieren.  

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Schnurrhaare helfen beim Orientieren 

Damit die Katze einschätzen kann, ob sie durch eine schmale Spalte oder einen engen Raum passt, setzt sie ihre Schnurrhaare ein. Die Basis jedes Schnurrhaars ist voll mit Nervenenden, die Katzen mit einem hochsensiblen Navigationssystem ausstatten, das dem Tier eine grosse Menge an Informationen über ihre Umgebung vermittelt. Das Verstecken in kleinen Räumen wie in Kisten oder unter dem Bett, hilft den Samtpfoten sich sicherer zu fühlen, wenn sie gestresst oder verängstig sind.  

Flüssige Katze 

Weil Katzen praktisch überall hineinpassen, wirkt es fast, als wären sie flüssig. Eine Flüssigkeit wird physikalisch definiert als ein Stoff, der ohne grossen Widerstand seine Form ändern kann. Diese Definition erfüllen auch gewisse Katzen, die ihre Form an Waschbecken, Vasen oder Schüsseln anpassen können.

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