EU-Kommission legt Strategie vor
Besser wappnen gegen Klimafolgen
Europa muss sich aus Sicht der EU-Kommission viel gezielter gegen Hitze, Stürme, Dürren und andere Folgen des Klimawandels wappnen, um Milliardenschäden in Grenzen zu halten.
Kommissionsvize Frans Timmermans legte am Mittwoch in Brüssel eine Anpassungsstrategie vor, die vor allem auf Informationsaustausch über lokale Folgen der globalen Erwärmung und über erfolgreiche Gegenmassnahmen setzt. Aus diversen EU-Töpfen stehen Milliardensummen zur Verfügung.
Die Corona-Krise zeige, welche schlimmen Folgen unzureichende Vorbereitung habe, erklärte Timmermans. «Es gibt keinen Impfstoff gegen die Klimakrise, aber wir können ihn bekämpfen und uns auf die unvermeidlichen Auswirkungen vorbereiten.» Die Eckpunkte seiner Strategie heissen: mehr Wissen über die Klimafolgen, genauere Einschätzung der Risiken; schneller reagieren; den internationalen Partnern verstärkt helfen.
Mit den Wetterextremen haben beispiellose Waldbrände, verheerende Dürren und Wirbelstürme zugenommen.
EU-Kommission
Der Klimawandel in Zahlen
Die wirtschaftlichen Schäden durch Folgen des Klimawandels in der EU liegen nach Angaben der Kommission derzeit bei durchschnittlich zwölf Milliarden Euro. Würde die Erwärmung nicht wie geplant unter 2 Grad gestoppt, sondern stiege auf 3 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit, würden die Verluste auf mindestens 170 Milliarden Euro pro Jahr wachsen, rechnete die Kommission vor.
Die Naturkatastrophe mit den weltweit meisten Toten 2019 war den Angaben zufolge die europäische Hitzewelle, die 2500 Menschen das Leben kostete. Mit den Wetterextremen hätten beispiellose Waldbrände, verheerende Dürren und Wirbelstürme zugenommen. Auch eine nie gekannte Ausbreitung von Borkenkäfern in Mittel- und Osteuropa zählt die Kommission zu den bereits spürbaren Folgen des Klimawandels.
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