Wer Nutztierrassenporträts liest, wird öfters auf den Begriff «Rassenbereinigung 1938» stossen. «Alle reden davon, Informationen gibt es aber fast keine», sagt Philippe Ammann von Pro Specie Rara. In den 1980ern taucht der Begriff Rassenbereinigung plötzlich in der Literatur auf, so auch im Buch «Tiere auf dem Schweizer Bauernhof» von Heini Hofmann aus dem Jahr 1984. Unter Rassenbereinigung wird im Allgemeinen verstanden, dass sich Schweizer Züchter damals scheinbar nur noch auf wenige Nutztierrassen fokussierten. Was genau der Auslöser dafür war und wie diese Rassenbereinigung ausgesehen hatte, fragte sich auch der Biologe Philippe Ammann.

Die gezielte Zucht von Nutztieren nach bestimmten Merkmalen begann im 19. Jahrhundert. Die Zeit der Industrialisierung liess ein stärkeres Bedürfnis nach Zuchtfortschritt und effizienter Zuchtarbeit aufflammen. Es etablierten sich Zuchtideale und ganze Zuchtprogramme. Ende des 19. Jahrhunderts begannen dann viele Züchter mit dem Führen eines…

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