Dass die Sygenta Agro AG das Pestizid Tefluthrin neu auch als Beizmittel für Getreide, Mais und Chicorée verkaufen wollte, sei mit grösseren Gefahren für die Umwelt verbunden, schreibt Greenpeace Schweiz in einer Mitteilung. Zudem entspräche es einer massiven Ausweitung auf mehr Ackerflächen.

Die Erweiterung des Einsatzbereichs von Tefluthrin wurde 2020 von den Behörden bewilligt. Seit 2022 ist das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) für die Zulassung von Pestiziden zuständig; zuvor war das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) dafür verantwortlich. 

Nachdem Greenpeace Schweiz beim Bundesverwaltungsgericht erfolglos Beschwerde gegen die Ausweitung des Einsatzes von Tefluthrin erhoben hatte, wandte sie sich an das Bundesgericht, welches die Beschwerde nun gutgeheissen hat. Die Behörden hätten die Risiken ungenügend abgeklärt. Die möglichen Gefahren durch Tefluthrin auf Gewässer und Insekten (Nützlinge) seien nicht ausreichend geprüft wurden.

Die Bundesrichterinnen und -richter forderten das BLV nun auf, den Wirkstoff einer detaillierten Risikoprüfung zu unterziehen, insbesondere was dessen Auswirkungen auf Gewässer angeht. 

«Das Bundesgericht hat sich für die Artenvielfalt entschieden. Die Zulassungsbehörden dürfen nicht Handlager der Agrochemie spielen», wird Greenpeace-Geschäftsleiterin Iris Menn in einer Mitteilung zitiert.