Die Bise weht Anfang April heftig über die ebene Fläche nahe dem Bahnhof Ins im Berner Seeland. Das macht den Schottischen Hochlandrindern nichts aus. Sie zupfen Gras, manche liegen auf dunkler Erde, andere scheuern sich an einem Pappelstamm. Lastwagen und Autos brausen über die an die Weide grenzende, gerade Strasse.

Ansonsten nichts – meint man bei oberflächlicher Betrachtung der nicht gerade abwechslungsreichen Landschaft. Lucas Lombardo aber zaubert der Blick durch sein Spektiv ein Lächeln aufs Gesicht. «Hier, ein Nest», raunt er. Tatsächlich! Im Fernrohr zeigen sich wenige braune Halme, die eine Kuhle umranden. Darin sitzt ein kecker, lachmöwengrosser Vogel mit schwarzer Haube. Ein Kiebitz! «Hier sind weitere», kommentiert der Ornithologe seine Suche und fügt an: «Bei heftigem Wind fliegen sie nicht.» Lucas Lombardo sucht die Fläche systematisch mit dem Fernrohr ab, vergleicht die Neststandorte mit den elektronischen Aufzeichnungen auf seinem Mobiltelefon. «Es sind jetzt 20…

Möchten Sie diesen Artikel lesen?

Lesedauer: 6 Minuten

Diesen Artikel für Fr. 1.50 kaufen.

Artikel kaufen

Ein Abo der TierWelt kaufen.

Zum Aboshop

Haben Sie bereits ein Konto?
Hier einloggen.