Über vier Jahre untersuchte die Forschungsgruppe das Sozialverhalten von Graugänsen. Dabei unterteilten sie die Tiere in drei Verhaltensgruppen, die über Jahre stabil blieben: Mut (Fluchtdistanz), Aggressivität (Reaktion auf einen Spiegel) und Erkundungsfreude (Umgang mit unbekannten Objekten).

Das Ergebnis: Aggressive Tiere nehmen häufig höhere soziale Ränge ein. Einfluss gewinnen sie durch die Einschüchterung von Schwächeren. Die einflussreichsten Gänse waren aber nicht aggressiv, sondern mutig.  

Wenn also ein mutiges Tier zum Abflug rief, war die Chance am grössten, dass andere folgten. Damit versprachen sie sich Stabilität und Sicherheit bei Ausflügen in unbekannte Umgebungen. Die Gruppe bevorzugte also einen schützenden, gegenüber einem dominanten Führungsstil.