Tierwelt 30/2013
Aus dem Leben von Schweizer Kühen
Im Ritterhaus Bubikon im Zürcher Oberland läuft aktuell die Ausstellung «Kuhleben» mit Fotografien des Luzerners Emanuel Ammon. Es ist eine Hommage an das Schweizer Nationaltier.
Eine Kuh macht Muh, viele Kühe machen Mühe». Das mag vielleicht ein halbwegs gelungenes Wortspiel sein, doch der Spruch ist natürlich blanker Unsinn. Denn kaum ein Tier ist von so grossem Nutzen wie die Kuh. Sie liefert lebensnotwendige und schmackhafte Nahrungsmittel wie Milch, Käse und Fleisch. Sich eine Schweiz ohne sie vorzustellen, ist unmöglich; auch für Touristen ist das beliebteste Postkartenmotiv wohl eine saftige Alpenwiese mit einer weidenden Kuh, im Hintergrund schneebedeckte Berge. Und aufgrund der bäuerlich geprägten Vergangenheit wird die hiesige Bevölkerung im Ausland oft scherzhaft als «Kuhschweizer» bezeichnet. Das Rind hat also nicht zu Unrecht den Ruf, unser Nationaltier zu sein.
Auch das Museum Ritterhaus in Bubikon ZH hat das erkannt und stellt bei seiner Saisonausstellung die Kuh ins Zentrum. In zwei rustikalen, holzverkleideten Räumen sind rund 60 grossformatige Fotografien des Luzerner Künstlers Emanuel Ammon zu sehen – es sind Auszüge aus seinem Buch «Schweizer Kuhleben». Ammon präsentiert die Kuh aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Jahreszeiten. Der Fotograf dokumentiert den Alltag des Arbeitstiers und zeigt auf, welch grosse Bedeutung die Kuh für die Landwirtschaft nach wie vor hat.
Ammon erinnert an vergangene Zeiten, zeigt aber auch die Gegenwart
Die Bilder sind im Zeitraum von 1976 bis 2009 entstanden. Dementsprechend schwankt die Palette der Aufnahmen von Nostalgie bis zur Moderne – wie die Bauern damals die Milch noch mit dem Pferdegespann in die Käserei brachten und mit der Hand melkten, und wie heute Maschinen am Werk sind. Einige Traditionen haben aber bis heute überlebt, so beispielsweise der Alpaufzug. Gerade davon sind Ammon einprägsame und stimmungsvolle Fotos gelungen: So zeigt er Kühe, die sich mühsam enge und gefährliche Felspfade heraufquälen. Auch die innigen Beziehungen zwischen Mensch und Kuh zeigt Ammon: Sie dient mitunter als Reittier und im Stall als Ruhekissen für schlummernde Kinder. Das gutmütige Wesen der Kühe kommt gerade in diesen intimen Bildern besonders gut zum Ausdruck. Als Übersicht werden auf einer Wand die 34 verschiedenen Kuhrassen der Schweiz vorgestellt.
Neben den Fotografien von Ammon können vier Kuh-Gemälde der deutschen Malerin Theresa Beitl sowie historische Werbeplakate zur Schweizer Milch bestaunt werden. Laut Museumsleiterin Daniela Tracht wird die Ausstellung gut besucht: «Es kommen auch Kindergartengruppen, die viel Spass an den Bildern haben und den Besuch meist mit einem Ausflug auf einen Bauernhof verbinden».
Die Ausstellung «Kuhleben» in Bubikon läuft noch täglich (ausser montags) bis zum 15. September. www.ritterhaus.ch
Zur Person: Emanuel Ammon |
Dieser Artikel wurde automatisch auf unsere neue Website übertragen. Es kann daher sein, dass Darstellungsfehler auftreten. Diese können Sie uns mit folgendem Formular melden. Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Bitte loggen Sie sich ein, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Falls Sie noch kein Agrarmedien-Login besitzen:
Jetzt registrieren